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Mittwoch, 14. Februar

Good News: Belgien verbietet Import von Jagdtrophäen

  • Aktualisiert: 06.02.2024
  • 14:23 Uhr
  • teleschau
Das Mitbringen von Jagdtrophäen nach Belgien ist nun verboten.
Das Mitbringen von Jagdtrophäen nach Belgien ist nun verboten.© Adobe Stock

Ob Löwen- oder Zebra-Fell: Wer sein Heim mit solchen "Souvenirs" der letzten Afrikareise schmücken möchte, wird es in Belgien künftig schwer haben. Das Parlament stimmte einem Einfuhr-Verbot für Jagdtrophäen zu.

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Zum Schutz der Wildtiere

Leider ist es für immer noch zu viele Reisende der ultimative Kick: ein möglichst seltenes oder starkes Wildtier zu töten und dessen Fell, Horn, Zähne oder ausgestopfte Teile als Beweis mit nach Hause zu nehmen. Belgien hat nun ein klares Signal gegen diese Praxis gesetzt: Das Parlament stimmte für den Gesetzentwurf von Zakia Khattabi, der Ministerin für Klima, Umwelt, nachhaltige Entwicklung und Green Deal.

Dieser Entwurf sieht vor, den Import solcher Jagdtrophäen zu verbieten. Dadurch ist zwei Jahre nach der ersten Forderung des Parlaments nach einem solchen Verbot die Bahn frei für einen stärkeren Schutz von Löwen, Nashörnern, Eisbären, Elefanten und anderen Wildtieren aus dem Ausland.

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Im Clip: Herz für Wildtiere

Große Zustimmung im Volk

Die Belgier:innen stehen weitgehend hinter dem Entschluss: In einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens Ipsos 2020 im Auftrag der Nonprofit-Organisation Humane Society International - Europe (HSI Europe) hatten sich 91 Prozent der Befragten gegen die Trophäenjagd ausgesprochen und 88 Prozent der belgischen Bürger:innen ein Einfuhrverbot befürwortet. Bisher war es nämlich möglich, derartige Trophäen zu importieren und damit zu handeln. Im neuen Gesetz werden nun sogar mehr Tierarten geschützt als ursprünglich in einer Parlamentsresolution von 2022 gefordert.

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70 Prozent Wildtier-Rückgang

Ein wichtiger Schritt, denn unter anderem durch das sinnlose Töten der Wildtiere ist deren Bestand innerhalb der letzten 40 Jahre um 70 Prozent zurückgegangen, wie etwa Ian Khama, ehemaliger Präsident von Botswana (2008-2018), in verschiedenen Interviews zu dem Thema ausführte. HSI Europe setzt sich seit Jahren dafür ein, dem Einhalt zu gebieten, und arbeitete eng mit belgischen Abgeordneten zusammen. Dementsprechend groß ist nun die Freude. 

Das belgische Parlament hat heute Geschichte für den Tierschutz geschrieben und zeigt damit sein konstantes Engagement und seine moralischen Grundsätze gegen das sinnlose Töten von geschützten Wildtieren.

Ruud Tombrock, Exekutivdirektor der Tierschutzorganisation HSI

HSI-Direktor Tombrock ist überzeugt, "dass auch andere europäische Länder bereit sind, diesem Beispiel zu folgen und eine klare Haltung gegen die Trophäenjagd einzunehmen". Die Zeit sei "reif für ein EU-weites Verbot".

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Wie sieht es in anderen EU-Ländern aus?

Tatsächlich ist die EU nach den USA aktuell noch der zweitgrößte Importeur für Jagdtrophäen geschützter Arten, wobei Belgien unter den europäischen Ländern auf Platz 13 liegt. Deutschland dagegen ist Spitzenreiter: Zwischen 2014 und 2020 etwa wurden hierher rund 5.400 solche "Souvenirs" eingeführt.

Immerhin: Ähnliche Gesetzentwürfe werden derzeit auch in anderen Ländern, etwa Italien, diskutiert. Die Niederlande verbieten bereits seit 2016 den Import von Jagdtrophäen für 200 Arten, Frankreich hat 2015 ein Verbot für die Einfuhr von Trophäen aus der Löwenjagd erlassen und stimmte kürzlich für einen Gesetzesvorschlag, der auf "die Beendigung der Ausstellung von Einfuhrgenehmigungen für Trophäenjagd von bestimmten gefährdeten Arten" abzielt. Und in Finnland wurde der Import im vergangenen Jahr eingeschränkt.

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Das passiert in Deutschland

In Deutschland will die Bundesregierung den Import "insgesamt reduzieren und im Einzelfall ganz verbieten". Überdies hat die Bundesrepublik 2022 ihre Mitgliedschaft im internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (International Council for Game and Wildlife Conservation) gekündigt, einer Lobby für die Trophäenjagd.

Das belgische Gesetz wartet nun nur noch auf eine königliche Genehmigung sowie eine Veröffentlichung im Belgischen Staatsblatt, bevor es wenig später in Kraft tritt.

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