Zu unrecht gehypt? Beliebte Diät lässt Muskelmasse schrumpfen
30.03.2022 • 10:48
© Wochit
Zu unrecht gehypt? Beliebte Diät lässt Muskelmasse schrumpfen
Wenn es darum geht, ein paar unliebsame Pfunde zu verlieren, schwören immer mehr Menschen aufs Intervallfasten. Doch wie effektiv ist diese Methode wirklich? Viele Diät-Expert:innen behaupten: Intervallfasten hilft beim Abnehmen – auch ohne Kaloriendefizit. Ein Forscherteam der Universität Bath in England ging dem Mythos nun auf den Grund.
Überraschendes Studienergebnis: Intervallfasten ist ein Muskelkiller
In ihrer Studie unterteilten sie 36 gesunde Männer und Frauen mit Normalgewicht in drei Gruppen.
Gruppe 1 fastete jeweils 24 Stunden und aß am folgenden Tag etwa 50 Prozent mehr (Gesamtkalorien 75%).
Gruppe 2 fastete jeweils 24 Stunden und aß am folgenden Tag das Doppelte (Gesamtkalorien 100%).
Gruppe 3 aß täglich, jedoch in einem Kaloriendefizit von 25% (Gesamtkalorien 75%).
Das Ergebnis: Alle drei Gruppen verloren an Gewicht – doch nicht jeder Gewichtsverlust war gleichermaßen wertvoll, wie die Forscher:innen in "Science Translational Medicine" schildern. Während Gruppe 3 mit einer herkömmlichen Diät und ohne Fasten im Schnitt rund 1,9 Kilogramm reine Fettmasse abspeckte, verlor Gruppe 1 mit derselben Kalorienzufuhr beim Fasten nur 1,6 Kilogramm – davon rund die Hälfte Muskelmasse. Gruppe 2 verlor auch ohne Kaloriendefizit rund ein halbes Kilo nur durchs Fasten – davon allerdings ebenfalls 50% wertvolle Muskelmasse.
Diese Abnehmmethode bringt den größten Erfolg
Das Fazit:
"Viele Menschen glauben, dass Diäten, die auf Fasten basieren, besonders effektiv zur Gewichtsreduktion sind. Aber Intervallfasten ist keine Wunderwaffe gegen Körperfett." (Studienleiter Prof. James Betts)
Wer also reines Körperfett verlieren will, ist mit einer herkömmlichen, moderaten Kalorienreduktion also besser beraten. Insbesondere längere Fastenperioden können sich als wahre Muskelkiller erweisen und dem Abnehmerfolg damit langfristig sogar kontraproduktiv entgegenwirken.