Mit Holz gut und umweltbewusst heizen – so macht man seinen Brennstoff selbst!
In Deutschland heizen immer mehr Haushalte umweltbewusst mit Holzheizungen oder Holzöfen. Denn mit Holz beheizte Öfen sind in der CO2-Bilanz neutral: Das Kohlendioxid, welches bei der Verbrennung freigesetzt wird, entzieht der nachwachsende Wald wieder der Atmosphäre. Dank moderner Filteranlagen gehören Feinstaubbelastungen beim Heizen mit Holz der Vergangenheit an. Außerdem schafft ein Holzofen oder Holzkamin neben wohliger Wärme auch eine romantische Kaminfeuer-Atmosphäre. Und die Überreste des Verbrennungsvorgangs, die Asche, kann sogar als Dünger im heimischen Garten eingesetzt werden.Bevorzugte Heizmaterialien sind Holzpellets sowie klassisches Scheitholz, das selbst geschlagen und gespalten werden kann – wir zeigen, worauf man achten sollten, wenn man sein "Holz selbstmachen" möchte!
Das richtige Holz zum Verbrennen und Heizen auswählen
Natürlich ist Holz nicht gleich Holz. Bei der Auswahl des optimalen Holzes für den Kamin oder Holzofen muss vor allem auf den Brennwert geachtet werden. Hier hat Buchenholz die Nase vorn, weil es relativ lange glüht und langsam brennt, was für gleichmäßige, langanhaltende Wärme sorgt. Ahorn, Kirsche, Esche und andere Laubhölzer sind vom Brennwert her mit der Buche vergleichbar, sind aber kaum als Brennholz im Angebot.
Weichere Laubhölzer wie zum Beispiel Erle, Weide oder Pappel brennen im Vergleich zu schnell ab und sind deshalb als Brennholz keine gute Wahl. Nadelhölzer (Fichte, Lärche oder Kiefer) sorgen bei der Verbrennung durch ihren hohen Harzgehalt für Funkenflug, weshalb sie für offene Kamine nicht in Frage kommen. Auch ihr Heizwert ist nicht so hoch wie der von Buche & Co. Dafür ist Nadelholz in der Anschaffung deutlich günstiger.
Für offene Feuer sollte auch die Neigung einer Holzart zum Funkenflug sowie Farbe und Duft der Flammen bedacht werden. Unter diesem Aspekt ist zum Beispiel von Eichenholz abzuraten, das kein besonders schönes Flammenbild im Kamin erzeugt und zudem noch eigentümlich riecht. Wer besonderen Wert auf Optik und guten Duft aus dem Kamin legt, sollte zu Birkenholz greifen. Denn dieses Holz verbrennt mit einem ästhetischen, blauen Flammenbild und enthält ätherische Öle, die beim Verbrennen im Raum schnell einen angenehmen Duft verbreiten.
Der Rohstoff für den Ofen kann bequem in großen Säcken im Baumarkt erworben werden – getrocknet und brennfertig. Diese Variante empfiehlt sich für alle, die keine Möglichkeit haben, günstig an Holz zu kommen, sich das Spalten nicht zutrauen, keine Lust auf Handarbeit haben und/oder keinen Platz für das Lagern der Scheite haben. Das ofenfertige Holz ist aber auch am teuersten und da wir gerne handwerken, zeigen wir worauf man achten sollte, wenn wir das Holze selbst vorbereiten möchten – große Geldersparnis inklusive!
Beim Zerkleinern helfen spezielle Äxte, Keile, Holzspalter, Kreis- und Kettensägen und wichtig ist in jedem Fall, das Holz möglichst frisch nach dem Fällen zu verarbeiten, wenn es sich noch relativ leicht spalten lässt.
Holz einfach selbst schlagen und spalten
Um die Axt ein paar Jahre einsetzen zu können, sollte sie gut gepflegt und geschützt werden. Beim Spalten der Scheite sollten diese auf einen robusten Hackklotz in angenehmer Arbeitshöhe gelegt bzw. gestellt werden, um das Material (insbesondere die Aktschneide) zu schonen. Es sollte darauf geachtet werden, die Spaltaxt parallel zur Faser des Holzes zu führen oder feine Risse im Stamm zu spalten. Wer Holzscheite quer zur Faserrichtung spalten will, benötigt dazu eine Holzsäge, die mit dem Hammer ins Holz getrieben wird.
Je länger man Holz vor dem Spalten liegen lässt, desto schwerer wird es, mit der Axt in das trocknende Holz einzudringen. Probleme bereiten auch Holzscheite, die verwachsen oder verastet sind, was vor allem bei Obstbäumen häufig der Fall ist. Hier wird man auch mit bestem Material ernsthafte Schwierigkeiten bei dem Versuch bekommen, das Holz zu spalten. In diesem Fall gibt es keine Alternative zum Einsatz eines Hammers (an den keine besonderen Anforderungen gestellt werden) und mehrerer spitzer Keile, die mit dem Hammer Schlag für Schlag in das Holz getrieben werden.
Moderne Arbeitshilfen für das Spalten von Holzscheiten
Auch mit einer guten, scharfen Axt ist das Holzhacken schweißtreibend und auf die Dauer ziemlich anstrengend. Wer eine derartige Belastung nicht gewohnt ist, wird Probleme bekommen, mehrere Stunden am Stück Holzscheite zu spalten. Und mit dem Nachlassen der Kraft steigt zugleich die Gefahr eines Arbeitsunfalls. Die bequeme, wenn auch nicht ganz so "kernig-männliche" Alternative zur Axt ist ein moderner Holzspalter, wie man ihn mittlerweile in fast jedem Baumarkt bekommt. Auch hier gibt es starke Komfortunterschiede zwischen einem manuellen Holzspalter und einem hydraulischen, mit Strom betriebenen Holzspalter, dessen Spaltstärke im halbprofessionellen Bereich bei bis zu zehn Tonnen liegen kann.
Zuletzt die richtige Lagerung!
Ganz gleich, welches Werkzeug bzw. welche Maschine beim Spalten der Holzscheite eingesetzt wird: Schutzausrüstung ist bei dieser Arbeit Pflicht. Hierzu gehören in jedem Fall rutschhemmende Arbeitshandschuhe und Schuhe mit Stahlkappe. Auch Schutzbrillen oder Helme mit Visier erhöhen die Sicherheit und verhindern, dass Holzsplitter die Augen verletzen. Zur Arbeitssicherheit gehört auch die Kontrolle von Werkzeug und Maschinen vor Arbeitsbeginn.