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Skandal oder Märchengeschichte?

IKEA verweigert autistischem Jungen Zutritt zum Kinderland

  • Veröffentlicht: 23.09.2015
  • 16:43 Uhr
Article Image Media
© interikea_systemsbv

So schnell wird Bianca Amanzada wohl nicht mehr die IKEA-Filiale in Dortmund aufsuchen. Angeblich habe man dort nämlich ihrem Sohn den Eintritt ins Kinderland verwehrt. Das Möbelhaus sieht den Vorfall jedoch ein wenig anders. Wer sagt im Streit die Wahrheit?

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#"Sie können Ihr Kind ja auch im Auto lassen"

Das soll ein IKEA-Mitarbeiter Bianca Amanzada gesagt haben, als sie in der Dortmunder Niederlassung des Möbelhauses während des Einkaufs ihren Sohn Alyschah-Paul im sogenannten Småland, dem beliebten Kinderland von IKEA, abgeben wollte. Die Betreuung des Fünfjährigen, der unter Autismus leidet, wurde jedoch mit dem genannten Verweis abgelehnt.

Wie Amanzada gegenüber der regionalen Tageszeitung "Die Glocke" erklärte, habe ihr eine Mitarbeiterin mitgeteilt, dass Alyschah-Paul laut Hausordnung eine Gefahr für die anderen Kinder darstelle. Nach der harschen Abweisung habe die Mutter dem Mitarbeiter angeboten, dass die volljährige Schwester auf ihren kleinen Bruder aufpassen könne. Auch das sei abgelehnt worden.

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#IKEA dementiert Vorwürfe und spielt den Ball zurück

Das, was Bianca Amanzada und ihrem Jungen passierte, ist ein echter Skandal – müsste man meinen. Bekanntlich hat aber jede Geschichte zwei Seiten. In einem offiziellen Statement weist IKEA alle Vorwürfe von sich. Nie hätte ein Angestellter der Mutter geraten, ihr Kind im Auto warten zu lassen.

Zudem habe Bianca Amanzada angeblich selbst behauptet, dass ihr Sohn aggressiv sei. Die Mitarbeiter hätten demzufolge nur im Rahmen ihrer Möglichkeiten gehandelt. Sie hätten zwar eine Erste-Hilfe-Ausbildung für Kinder, seien aber keine ausgebildeten Erzieher und könnten eine Betreuung des autistischen Alyschah-Paul nicht verantworten. Dass die 18-jährige Schwester nicht auf den Bruder aufpassen durfte, sei aufgrund von Sicherheitsbestimmungen nicht möglich gewesen, heißt es weiter. Generell wolle IKEA aber niemanden diskriminieren.

#IKEA wiederholt in den Schlagzeilen

Der Fall um den fünfjährigen Alyschah-Paul ist nicht der erste seiner Art. In den vergangenen Jahren sorgte der Einrichtungskonzern mit Sitz in den Niederlanden für zahlreiche skandalöse Schlagzeilen. Zwangsarbeiter in der DDR, Bespitzelungen, Steuerflucht, Kolibakterien in Lebensmitteln: Ob tatsächlich wahr oder frei erfunden – für die Marke IKEA eine echte Herausforderung in Sachen Image-Pflege.

Angeber-Fact: Trotz Negativ-Schlagzeilen ist IKEA erfolgreicher denn je. Im Geschäftsjahr 2013 konnte der Konzern weltweit Erlöse von 28,5 Milliarden Euro einspielen – so viel wie nie zuvor! Mit einem Umsatzanteil von 14 Prozent bleibt Deutschland neben den USA wichtigster Einzelmarkt.

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