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Schlafmythen entlarvt

Wie viel Schlaf ist wirklich gesund?

  • Veröffentlicht: 08.09.2015
  • 10:31 Uhr
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Zwischen sieben und neun Stunden Schlaf pro Nacht sind gesund für den Körper, da sind sich die Expert:innen einig. Viele aber schlafen weniger. Doch genügt Power-Napping in der Mittagspause und langes Schlafen am Wochenende als Ausgleich? Lies hier alle Fakten über einen gesunden Schlaf.

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Ausschlafen am Wochenende - Jetlag am Montag

Die Woche über durchpowern und am Wochenende lange schlafen - für die meisten Workaholics gang und gäbe. Doch Vorsicht: Langes Schlafen am Samstag und Sonntag ist für den Körper nicht erholsam. Im Gegenteil, es bringt den Schlafrhythmus durcheinander. Wer später aufsteht als Montag, Dienstag und Co., verwirrt den Körper spätestens zu Beginn der neuen Woche wieder.

Wer also am Wochenende länger und insgesamt mehr schläft, hat spätestens am Montag eine Art Jetlag. Versuche lieber gleich viel zu schlafen - sprich mindestens sieben und maximal neun Stunden an allen Tagen der Woche.

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Power-Napping im Büro

Die Japaner:innen machen es vor - sie schlafen, wo und wann immer es ihnen möglich ist: im Zug zur Arbeit, in der Kantine beim Mittag, am Flughafen. Doch längst nicht mehr nur in Japan ist Power-Napping bei jeder sich bietenden Gelegenheit üblich. Wer ein Einzelbüro hat oder im Home-Office ist, legt sich mittags gern mal für eine halbe Stunde hin.

Doch Nickerchen ist nicht gleich Nickerchen. Überkommt dich mittags hin und wieder die Müdigkeit, ist ein Schläfchen okay. Möchtest du allerdings jeden Tag lieber schlafen als mit den Kolleg:innen in die Kantine gehen, ist das wohl eher ein Zeichen, dass etwas nicht stimmt: Schilddrüse, Depressionen, chronische Schlafstörung - ein Besuch bei medizinischem Fachpersonal ist in diesem Fall geraten.

Eine Woche schlafen im Urlaub

Im Alltag spät ins Bett gehen, früh aufstehen und im Urlaub zwölf Stunden pro Tag schlafen? Lieber nicht. Im Bett bleiben ist kein Problem - effektiver Schlaf ist hingegen nur bis neun Stunden am Stück drin. Gut zu wissen: Nach maximal zwei Wochen sollte normaler Schlafmangel ausgeglichen sein. Sehnt sich dein Körper danach immer noch nach Nachtruhe, stimmt etwas nicht.

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Zu viel Schlaf ist auch nicht gesund

Es wird angenommen, dass viel Schlaf zu verbesserten Leistungen und mehr Erholung führt. Vielleicht hast du jedoch persönlich gemerkt, dass dies nicht immer zutrifft. Nach einer längeren Schlafdauer als üblich fühlst du dich möglicherweise beim Aufwachen nicht erholt, sondern im Gegenteil: noch müde. Forschende versuchen zu ergründen, was dafür verantwortlich ist.

Die ideale Schlafdauer liegt für gesunde Menschen normalerweise zwischen sieben und acht Stunden pro Nacht. Dennoch variiert das individuelle Schlafbedürfnis stark. Daher kann einige gesunde Personen ihr Leben lang mit sechs Stunden Schlaf auskommen, während andere zehn Stunden pro Nacht benötigen. Langfristig übermäßiger Schlaf kann jedoch zu Beeinträchtigungen der kognitiven Leistungsfähigkeit führen. Tatsächlich haben Studien gezeigt, dass zu viel Schlaf ähnliche Auswirkungen auf das Gehirn haben kann wie Schlafmangel.

Langanhaltend übermäßiger Schlaf kann sogar langfristig ernsthafte gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Eine koreanische Studie aus dem Jahr 2018 hat eine Verbindung zwischen mehr als zehn Stunden Schlaf pro Nacht und dem metabolischen Syndrom, dem gemeinsamen Auftreten von Risikofaktoren für Herz- und Kreislauferkrankungen, aufgedeckt. Im Vergleich zu Personen, die sechs bis acht Stunden pro Nacht schliefen, wiesen Langschläfer:innen erhöhte Blutfettwerte auf. Zusätzlich hatten Frauen einen größeren Taillenumfang, erhöhte Blutzuckerwerte und niedrige HDL-Cholesterinwerte. Beim HDL-Cholesterin handelt es sich um das sogenannte "gute" Cholesterin.

Die genauen medizinischen Zusammenhänge zwischen metabolischem Syndrom und übermäßigem Schlaf sind noch nicht ausreichend erforscht. Sowohl Schlafmangel als auch übermäßiger Schlaf können jedoch das Gleichgewicht von Hormonen beeinflussen, die den Hunger regulieren. Das kann zu einem gesteigerten Appetit führen.

Auch interessant: Wie alt du dich fühlst, hängt von deinem Schlaf ab! Das beweist eine schwedische Studie.

Frauen brauchen mehr Schlaf

Nach Angaben von Professor Jim Horne, Leiter des Sleep Research Centers an der Loughborough Universität in Großbritannien, benötigen Frauen im Durchschnitt mehr Schlaf als Männer - konkret etwa 20 Minuten mehr pro Nacht. Insbesondere das Phänomen des Multitaskings führe dazu, dass Frauen in der Nacht mehr Schlaf benötigen.

Da der Schlaf unter anderem für die Regeneration des Gehirns verantwortlich ist, benötigt ein Gehirn, das tagsüber mit komplexen Aufgaben konfrontiert sind, mehr Schlafzeit. Horne und sein Team gehen davon aus, dass selbst Männer in anspruchsvollen Berufen mit hoher Entscheidungskompetenz nicht so viel Schlaf benötigen wie die durchschnittliche Frau.

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