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Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Nebennierenschwäche: Wie ist sie zu behandeln und gibt es die Nebennierenerschöpfung überhaupt?

  • Veröffentlicht: 06.06.2023
  • 11:00 Uhr
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Die Diagnose Nebennierenschwäche wird häufig von Heilpraktikern und naturheilkundlich orientierten Ärztinnen und Ärzten diagnostiziert - aber was hat es mit dieser Nebennierenerschöpfung eigentlich auf sich? Erfahre hier alle wichtigen Infos!

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Nebennierenschwäche - gibt es das?

Aus medizinischer Sicht gibt es die Nebennierenschwäche nicht. Dieser Begriff wird oft mit einer Nebenniereninsuffizienz gleichgestellt, die eine anerkannte Krankheit ist. Bei einer Nebennierenschwäche handelt es sich um eine Ermüdung der Nebenniere, die meistens durch ein erhöhtes Stresslevel verursacht wird. Obwohl diese Krankheit nicht anerkannt ist, kann deine Gesundheit dadurch negativ beeinflusst werden und im schlimmsten Fall sogar zu einem Burnout führen. Wir klären dich über die Unterschiede zwischen einer Nebennierenschwäche und einer Nebenniereninsuffizienz auf und wie diese behandelt werden können.

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Charlotte Karlinder beantwortet Gesundheitsfragen - hier im Clip:

Altern Organe unterschiedlich?

Die Funktion der Nebennieren im Körper

Die Nebennieren sind Organe, die sich oberhalb der Nieren befinden. Sie sind für die Ausschüttung unterschiedlicher Hormone in deinem Körper zuständig. Die Nebenniere besteht aus dem Nebennierenmark und der Nebennierenrinde. Im Nebennierenmark werden beispielsweise Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin gebildet:

  • Adrenalin ist ein Stresshormon, welches dein Herz schneller schlagen lässt.
  • Noradrenalin ist ein Botenstoff, der deine Herzfrequenz verlangsamt und deinen Blutdruck erhöht.
  • Dopamin ist ein Botenstoff, der eine Motivationssteigerung und positive Gefühle in deinem Gehirn hervorruft.

In der Nebennierenrinde werden ebenfalls Hormone produziert. Hierzu gehören Aldosteron, Cortisol und Androgene:

  • Aldosteron spielt bei der Regulation des Blutdrucks, des Natriumgehalts und des Salzgehalts eine wichtige Rolle.  
  • Cortisol ist ein Stresshormon, welches auf verschiedene Bereiche deines Stoffwechsels einwirkt und deinen Körper auf Stresssituationen vorbereitet.
  • Androgene sind männliche Sexualhormone, die für die Entwicklung der männlichen Geschlechtsmerkmale zuständig sind.
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Nebenniereninsuffizienz - Was ist das genau?

Bei einer Nebenniereninsuffizienz (Unterfunktion der Nebennieren) liegt ein Mangel an Hormonen in der Nebennierenrinde vor. Produziert der Körper nicht mehr genügend Aldosteron, kann der Körper den Blutdruck nicht mehr richtig regulieren. Steigt der Blutdruck unkontrolliert an, kann es das Risiko für einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt erhöhen. Bei einem Cortisolmangel sinkt die Energie in deinem Körper und du hast Schwierigkeiten dabei Stress zu verarbeiten. Schüttet dein Körper nicht genügend Androgene aus, kann es bei Frauen zum Haarverlust führen. Eine Insuffizienz kann durch unterschiedliche Ursachen entstehen, darunter Autoimmunerkrankungen (Diabetes, Multiple Sklerose, Rheuma), Infektionen, Tumore oder Medikamente.

Symptome der Nebenniereninsuffizienz

Zu den weiteren Symptomen einer Nebennierenunterfunktion zählen außerdem:

  • niedriger Blutzucker
  • Natriummangel
  • Müdigkeit und Schlappheit
  • Frösteln
  • Knochen- und Muskelschmerzen
Bei ersten Anzeichen für Nierenprobleme am besten einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen
Bei ersten Anzeichen für Nierenprobleme am besten einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen© staras - stock.adobe.com
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Nebennierenschwäche: Das sind die Symptome

Eine Nebennierenschwäche kann sich durch unterschiedliche Symptome äußern. Viele Menschen verspüren eine anhaltende Müdigkeit und haben oft Probleme, am Morgen Energie zu finden, um aus dem Bett zu kommen. Der häufigste Auslöser dafür ist chronischer Stress. Wenn du ständig unter Stress stehst, entwickelst du eine Stressintoleranz. Dadurch fällt es dir schwer, mit Stress umzugehen. Das haben wir dem Stresshormon Cortisol zu verdanken. Wenn deine Nebennieren gesund sind, sorgt Cortisol dafür, dass dein Fokus und Energie in Stresssituationen erhöht ist. Liegt jedoch eine Nebennierenschwäche vor, kann das Cortisol nicht mehr in ausreichender Menge produziert werden. Neben Erschöpfung können daher auch Angst, Reizbarkeit, Unmotiviertheit und Schlafstörungen als Beschwerden auftreten. Durch den Aldosteronmangel produzieren deine Nieren außerdem weniger Natrium, da diese mit dem Urin ausgeschieden werden. Die Folge davon äußert sich durch Heißhunger auf salziges Essen.

Die Phasen einer Nebennierenschwäche

Eine Nebennierenschwäche verläuft grundsätzlich in vier Stadien ab:

  • Erstes Stadium: Dein Körper wird Stresssituationen ausgesetzt, wodurch dein Cortisolspiegel steigt. Erste Symptome können Reizbarkeit, inneres Zittern und Schlafstörungen sein.
  • Zweites Stadium: Dein Cortisolspiegel ist nachts zu hoch und morgens zu niedrig. Dadurch werden deine Schlafstörungen und deine körperliche Trägheit intensiver.
  • Drittes Stadium: Die Nebenniere versucht alle Funktionen aufrechtzuerhalten und ist bereits sehr schwach.
  • Viertes Stadium: Deine Nebenniere ist vollkommen erschöpft. Die kleinste Bewegung macht dich bereits müde.
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Nebennierenschwäche: Ursachen der Nebennierenerschöpfung

Eine der Hauptursachen einer Nebennierenerschöpfung ist chronischer Stress. Wenn du im Alltag konstantem Stress ausgesetzt bist, produziert dein Körper vorerst zu viel Cortisol. Irgendwann werden deine Nebennieren dadurch aber so erschöpft, dass sie den Cortisolspiegel nicht mehr hochhalten können. Somit sinkt der Cortisolspiegel und es liegt schließlich ein Cortisolmangel vor. Zu weiteren Ursachen gehören außerdem:

  • Autoimmunerkrankungen (beispielsweise Diabetes)
  • Infektionen
  • Giftstoffe

Die Diagnose der Nebennierenschwäche

Die aufgezählten Symptome einer Nebennierenschwäche sind leider sehr ungenau, weshalb es nicht immer einfach ist, eine Diagnose zu erstellen. Die Symptome einer Nebennierenschwäche können ebenso auf eine Schilddrüsenunterfunktion, Depressionen oder Wechseljahre hindeuten. Wenn du die Symptome einer Nebennierenschwäche bei dir feststellst, raten wir dir daher, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen. Anhand spezifischer Tests und Analysen kann bereits vieles ausgeschlossen werden.

Nebenniereninsuffizenz – Die Diagnose

Viele Ärzt:innen befürchten, dass eine Nebenniereninsuffizienz oft übersehen wird, wenn nach einer Nebennierenschwäche gesucht wird. Das Problem hierbei ist, dass eine Nebennierenschwäche mit naturheilkundlichen Mitteln behandelt werden kann, während eine Nebenniereninsuffizienz stärkere Therapien benötigt. Eine falsche Diagnose könnte also verheerende Folgen haben, da die Nebenniereninsuffizienz unbehandelt bleibt. Um sicherzugehen, dass du keine Nebenniereninsuffizienz hast, kannst du unterschiedliche Tests bei deiner Ärztin oder deinem Arzt vornehmen. Meist werden Blutproben nach Natrium, Kalium und Cortisol überprüft.

Nebennierenschwäche Selbsttest – finde heraus, ob du daran leidest

Wenn du selbst herausfinden möchtest, ob du an Nebennierenerschöpfung leidest, kannst du dies anhand folgender Fragen tun:

  • Bist du Diabetikerin oder Diabetiker?
  • Kannst du Stress gut vertragen oder wird dir schnell übel?
  • Bist du produktiv und fokussiert bei der Arbeit?
  • Fühlst du dich am Tag schlapp?
  • Isst du viele salzige Mahlzeiten?

Wenn du die meisten dieser Fragen mit "ja" beantwortet hast, kann es durchaus sein, dass du an einer Nebennierenschwäche leidest. Allerdings ist der Selbsttest keine Bestätigung dafür, dass tatsächlich eine Nebennierenerschöpfung vorliegt. Wenn du Gewissheit haben möchtest, ist ein Besuch bei deiner Ärztin oder deinem Arzt unausweichlich.

Die richtige Ernährung ist wichtig: Du solltest hierbei auf eine vitamin- und mineralstoffreiche Kost setzen
Die richtige Ernährung ist wichtig: Du solltest hierbei auf eine vitamin- und mineralstoffreiche Kost setzen© joyfotoliakid - stock.adobe.com

Nebennierenschwäche behandeln – Diese Therapien & Tipps können helfen

Was genau kann bei einer Nebennierenschwäche unternommen werden? In den folgenden Abschnitten zeigen wir einige Therapiemöglichkeiten auf, um eine Nebennierenerschöpfung zu behandeln.

Stressreduzierung

Versuche, stressige Situationen möglichst zu vermeiden. Natürlich ist das nicht immer möglich. Wenn du also merkst, dass es gerade bei Arbeit oder zu Hause sehr stressig ist, kannst du Achtsamkeitsübungen machen. Zusätzlich kann Yoga am Morgen oder am Abend eine große Hilfe sein, um Stress zu bewältigen.

Entzündungshemmende Maßnahmen

Wenn dein Cortisolspiegel sinkt, wird dein Immunsystem geschwächt und Entzündungen können leichter entstehen. Eine pflanzenbasierte Ernährung mit viel Obst und Gemüse wirkt entzündungshemmend und kann somit den Nebenwirkungen eines Cortisonmangels entgegenwirken. Zusätzlich gilt es nicht zu vergessen, dass genügend Schlaf und ausreichend Bewegung enorm wichtig sind, um deinen Cortisolspiegel zu regulieren.

Die richtige Ernährung

Eine gesunde Ernährung spielt eine wichtige Rolle, um die Nebennieren zu unterstützen. Natürlich kannst du deine Ernährung nicht von heute auf morgen komplett ändern und das raten wir dir auch nicht. Dein Körper hat sich beispielsweise über die Jahre an Pfannkuchen mit Nutella zum Frühstück gewöhnt. Daher sollte die Ernährungsumstellung Schritt für Schritt erfolgen, um deinen Körper nicht unnötig zu stressen. Zuckerhaltiges Essen am Morgen sollte sowieso eher gemieden werden, da es deinen Blutzuckerspiegel erhöht und deinen Stoffwechsel durcheinanderbringt. Füge deinen Mahlzeiten stattdessen viel Gemüse hinzu, da es viele wichtige Vitamine und Mineralstoffe enthält.

Nebennieren stärken

Ruhe und Entspannung im Alltag sind besonders wichtig, um deine Nebennieren zu stärken. Je entspannter du bist, desto weniger Stress hat dein Körper. Auch ausreichend Schlaf ist für die Nebenniere von großer Bedeutung. Gehe also zeitig ins Bett, um am nächsten Morgen erholt aufzustehen und genügend Energie für den Tag zu haben. Solltest du nachts mal schlecht geschlafen haben, kann der allseits bekannte Power Nap Abhilfe schaffen und dir einen Energieschub für den Tag geben.

Kurze Meditations- und Achtsamkeitsübungen lassen sich mit ein wenig Routine leicht in den Alltag einbauen.
Kurze Meditations- und Achtsamkeitsübungen lassen sich mit ein wenig Routine leicht in den Alltag einbauen. © Mariia Korneeva - stock.adobe.com

Bewegung & Entspannung

Eine gesunde Ernährung reicht natürlich nicht aus, um einen gesunden Lebensstil zu haben. Viel Bewegung und regelmäßige Entspannung sollte Teil deines Alltags sein. Bewegung hat einen positiven Einfluss auf deine psychische Gesundheit und sorgt gleichzeitig dafür, dass Stresshormone wie Cortisol ausbalanciert werden. Regelmäßige Entspannung sorgt dafür, dass dein Stresslevel sinkt und deine Schlafprobleme verschwinden.

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