Bedford-Strohm erwartet von Papst-Treffen Impulse für Ökumene
Protestanten reisen zu Franziskus nach Rom
- Veröffentlicht: 04.02.2017
- 17:37 Uhr
- dpa
Die Protestanten feiern in diesem Jahr 500 Jahre Reformation. Das Lutherjahr soll aber im Zeichen der Ökumene stehen. Ein Höhepunkt ist die Reise evangelischer Kirchenvertreter zum Papst nach Rom.
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, erwartet von dem Besuch bei Papst Franziskus neue Impulse für die Ökumene. "Es ist an der Zeit, gemeinsam über weitere konkrete Schritte auf dem Weg zur sichtbaren Einheit nachzudenken", sagte der EKD-Chef und bayerische Landesbischof am Samstag in einer Mitteilung.
Die Spitze der Evangelischen Kirche in Deutschland trifft an diesem Montag in Rom das katholische Kirchenoberhaupt. Auch der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der Münchner Erzbischof und Kardinal Reinhard Marx, nimmt an der Privataudienz teil. Ob Papst Franziskus während des Reformationsjubiläums nach Deutschland kommt, ist noch offen.
Der Papst appelliert an die Christen, für ihre Einheit zu arbeiten
2017 jährt sich der überlieferte Thesenanschlag Martin Luthers vom 31. Oktober 1517 in Wittenberg zum 500. Mal. Das Ereignis gilt als Beginn der Reformation, die zur Abspaltung der evangelischen von der katholischen Kirche führte.
Bereits der Besuch von Papst Franziskus im Oktober in Schweden war als starkes Zeichen für die Ökumene bewertet worden. Er hatte dort mit führenden Vertretern der Protestanten das Gedenkjahr zum Reformationsjubiläum eingeläutet: Im südschwedischen Lund feierte er mit Vertretern des Lutherischen Weltbundes einen Gottesdienst. Das Oberhaupt der katholischen Kirche appellierte an die Christen, für ihre Einheit zu arbeiten.
"Ich betrachte das Wirken dieses Papstes mit großer Dankbarkeit. Die Impulse, die er gibt, sind auch für die Ökumene eine große Chance", sagte Bedford-Strohm der "Heilbronner Stimme" (Samstag). In Lund habe der Papst "ein Signal der Gemeinsamkeit gesetzt, an das wir anknüpfen wollen".