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Militärische Annäherung

Moskau verbündet sich mit Paris gegen IS

  • Veröffentlicht: 17.11.2015
  • 19:44 Uhr
  • dpa
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In Trauer und Zorn vereint: Nicht nur Frankreich, auch Russland hat viele Tote durch den Islamischen Staat zu beklagen. Militärisch rücken die beiden Mächte nun eng zusammen.

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Russland will seine Luftangriffe gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien künftig mit Frankreich abstimmen. Französische Streitkräfte sollten "wie Verbündete" behandelt werden, befahl Präsident Wladimir Putin am Dienstag seinen Militärs. Der französische Präsident François Hollande, der sein Land im Krieg sieht und am Dienstag weiter Luftangriffe gegen IS-Ziele in Syrien fliegen ließ, wird am 26. November bei Putin in Moskau erwartet. Das teilte der Kreml nach einem Telefongespräch der Präsidenten mit.

Putins Befehl richtete sich vor allem an den Kapitän des Kreuzers "Moskwa" im Mittelmeer. In nächster Zeit kommt ein Verband der französischen Kriegsmarine, angeführt von einem Flugzeugträger, in Ihr Operationsgebiet. Nehmen Sie direkten Kontakt mit den Franzosen auf und arbeiten Sie mit ihnen wie mit Verbündeten!", sagte er der Agentur Tass zufolge. Auch die Geheimdienste sollen eng kooperieren.

Strategiewechsel gegen den IS

Bislang hat Russland seine Angriffe in Syrien außerhalb der US-geführten internationalen Koalition geflogen. Doch die Pariser Anschläge und die Erkenntnisse zu dem Flugzeugabsturz der russischen Passagiermaschine über dem Sinai zwingen die Staaten offenbar zu einem Strategiewechsel gegen den IS. Auch der G20-Gipfel in der Türkei hatte am Montag mehr Gemeinsamkeit im Kampf gegen den Terrorismus vereinbart.

Beim Absturz des russischen Airbus A321 handele es sich eindeutig um einen Terrorakt, sagte der Leiter des russischen Inlandgeheimdienstes FSB, Alexander Bortnikow, bei einer Sitzung mit Putin. Zur Vergeltung ordnete der Kremlchef massive Luftangriffe in Syrien an. Russland werde sein Recht auf Selbstverteidigung laut UN-Charta in Anspruch nehmen. Dem Verteidigungsministerium in Moskau zufolge flogen Langstreckenbomber am Dienstag Angriffe auf die syrische Provinz Aleppo und andere Ziele. Auch insgesamt 34 Marschflugkörper wurden abgefeuert, wie Verteidigungsminister Sergej Schoigu sagte. Zahlreiche IS-Stellungen seien getroffen worden.

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