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Coronavirus

Italien erwägt Sperrung der Lombardei und weiterer Gebiete

  • Veröffentlicht: 07.03.2020
  • 23:58 Uhr
  • dpa
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© Antonio Calanni/AP/dpa

Die Regierung in Italien berät wohl, ob sie für die gesamte Lombardei und andere Gebiete Ein- und Ausreisesperren verhängt. Betroffen wären mehr als 10 Millionen Menschen. Das wirtschaftliche Herz Italiens könnte stillstehen.

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Die italienische Regierung erwägt nach Medienberichten wegen der Coronavirus-Krise die Sperrung der Lombardei und weiterer Gebiete. Wie die Nachrichtenagentur Ansa und andere Medien am Samstagabend berichteten, könnten dann Ein- und Ausreiseverbote für die besonders von der neuartigen Lungenkrankheit betroffene Region Lombardei inklusive der Millionenmetropole Mailand sowie elf weitere Provinzen verhängt werden. Betroffen wären damit mehr als 10 Millionen Menschen. Dies geht aus einer Regierungsvorlage hervor, die aber noch verändert werden könne, erläuterte Ansa.

Genannt werden Provinzen im Piemont, in Venetien, in der Emilia-Romagna und den Marken. Es sind Modena, Parma, Piacenza, Reggio Emilia, Rimini, Pesaro und Urbino, Venedig, Padova, Treviso sowie Asti und Alessandria. Die Lombardei gilt als Herz der italienischen Wirtschaft.

Coronavirus-Welle: Kommen noch mehr Sperrzonen?

Vor einiger Zeit waren bereits kleinere Gebiete mit zusammen rund 50.000 Menschen in der Provinz Lodi in der Lombardei und in Venetien zu Sperrzonen erklärt worden.

Die neuen Sperrgebiete könnten ab Sonntag gelten und dann zunächst bis 3. April, hieß es. Die Beratungen der Regierung darüber liefen am Samstag noch. Wie Agenturen meldeten, werden Strafen erwogen für Menschen, die sich nicht an die Verbote halten. Aus einigen Regionen, etwa der Emilia-Romagna, kamen noch am Abend zurückhaltende Reaktionen.

Ende der Woche war bereits in den Medien in Italien darüber spekuliert worden, ob die Regierung die Verbotszonen wegen der Coronavirus-Welle ausweiten könnte. Dabei seien die Optionen diskutiert worden, nur einige neue kleinere Sperrgebiete ("rote Zonen") in der Region um Bergamo zu erlassen. Oder auch ganz Italien zu einer moderaten Gefahrenzone (gelbe Zone) zu erklären.

Zahl der Infizierten steigt stetig an

Die Zahl der Sars-CoV-2-Infizierten und der Toten in dem Mittelmeerland steigt trotz umfangreicher Gegenmaßnahmen stetig an. Bis Samstag zählten die Behörden 5.883 Menschen mit einer Infektion. 233 Menschen davon sind an der neuen Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, wie der Zivilschutz in Rom bekannt gab. Mehrere Hundert sind allerdings auch schon wieder gesund gemeldet.

Italien ist das Land in Europa mit den meisten bestätigten Infektionen mit der Lungenkrankheit Covid-19. Um die Krise in den Griff zu bekommen, hat die Regierung unter anderem alle Schulen, Kindergärten und Universitäten bis Mitte März geschlossen. Es wird aber auch erwogen, diese Schließungen zu verlängern.

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