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Der Architekten der islamischen Revolution ist gestorben

Irans Führung trauert um Rafsandschani

  • Veröffentlicht: 09.01.2017
  • 11:53 Uhr
  • dpa
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Er galt als einer der Architekten der islamischen Revolution im Iran. Jetzt ist Ex-Präsident Rafsandschani mit 82 Jahren gestorben. Es soll eine dreitägige Staatstrauer geben.

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Irans Führungsriege hat tief bestürzt auf den Tod des ehemaligen Präsidenten Akbar Haschemi Rafsandschani reagiert. Der oberste Führer des Landes, Ajatollah Ali Chamenei, bedauerte den Verlust «eines Freundes». Präsident Hassan Ruhani bezeichnete Rafsandschani als große Persönlichkeit der iranischen Revolution und verkündete eine dreitägige Staatstrauer. Außerdem sollen alle Behörden wegen Rafsandschanis Beisetzung am Dienstag geschlossen bleiben. Rafsandschani war am Sonntag 82-jährig an Herzversagen gestorben.

Der Kleriker war einer der Architekten der islamischen Revolution von 1979. Er galt als moderater Politiker und als Mentor des derzeitigen Präsidenten Ruhani.

Der Theologe arbeitete sich hoch zum Parlamentspräsidenten

Chamenei sagte am Sonntagabend: "Seit 59 Jahren war er ein treuer Freund und politischer Weggefährte." Sein Tod sei für ihn schmerzlich und herzzerreißend. Mit Rafsandschani habe er alle Höhen und Tiefen des politischen Kampfes durchgemacht. Auch die politischen Differenzen hätten seine Freundschaft zu Rafsandschani nie getrübt.

Am Vormittag war Rafsandschani wegen Herzrhythmusstörungen in das Schohada Krankenhaus im Norden der Hauptstadt Teheran eingewiesen worden. Nach Angaben informierter Quellen im Krankenhaus kam es im Laufe des Nachmittags zu einem Herzstillstand.

Der 1934 in Bahreman im Südosten des Landes geborene Theologe arbeitete sich hoch zum Parlamentspräsidenten und war von 1989 bis 1997 Präsident der Republik. Nach seiner Präsidentschaft wurde er zum Präsidentenmacher im Iran, machte den Reformer Mohammad Chatami 1997 zu seinem Nachfolger.

Rafsandschani kämpfte gegen die Hardline

2005 trat er erneut zur Präsidentschaftswahl an, musste sich aber gegen den damals eher unbekannten Mahmud Ahmadinedschad geschlagen geben. Danach grenzte er sich mehr vom erzkonservativen Klerus ab und nahm den Kampf gegen die Hardliner auf. Diese brandmarkten ihn als Dissidenten.

Geschlagen gab sich Rafsandschani nicht: Erneut wurde er 2013 zum Präsidentenmacher für seinen Schützling Ruhani. Dieser handelte mit dem Westen ein Atomabkommen aus und erreichte auf diese Weise die Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran, unter denen das Land lange gelitten hatte.

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