Niemand ist perfekt! So wird auf Instagram geschummelt!
Diese blonde junge Frau aus Australien machte 2015 Schlagzeilen: Essena O'Neill. Ihren Namen hatte man bisher vielleicht noch nicht gehört, jedoch hatte sie über eine halbe Million Follower auf Instagram – das Social-Media-Profil war gleichzeitig ihr finanzielles Standbein. Pro Post verdiente sie bis zu 500 australische Dollar dafür, dass sie ein Kleid oder einen Bikini in Szene setzte. Bis ihr das Gepose genug war. Über Nacht löschte sie hunderte von Fotos und änderte die Bildunterschriften zu "NOT REAL LIFE" – "Nicht die Realität".
Der Druck immer perfekt sein zu müssen, hatte ihr Leben zerstört: Oft hatte sie schlechte Laune während der Photoshoots, für Bikini-Fotos hungerte sie tagelang. Das Model, das auch bei YouTube viele junge Menschen erreichte, zog sich fast komplett aus den sozialen Medien zurück.
Das einzige Foto, das auf ihrem Account geblieben ist, ist dieses. Mit der Message: "Ich mag dein wahres Ich mehr als dein Instagram-Ich."
Nachhaltig verändert hat der Rückzug der jungen Australierin nicht viel... Noch immer gilt es auf Instagram, das perfekte Foto zu posten, notfalls hilft man nach mit perfektem Licht, Perücken und Photoshop.
Nicht nur Promis und Reality-Stars zeigen sich gern von ihrer schönsten Seite - auch Fitness-Bloggerinnen wissen wie man das vorteilhafteste Sport-Selfie macht! Natürlich sind sie beim Sport immer perfekt gestylt.
Doch der Perfektionismus der Stars und Bloggerinnen hat auch seine Schattenseiten: Denn vielen meist jungen Followern wird eine Scheinwelt vorgelebt, die nur durch viel Geld und Inszenierung zu erreichen ist. Es ist nicht überraschend, dass Instagram depressiv machen könnte.
Was Kylie Jenner und Co. nie zugeben würden, enthüllt das Fitness-Model Imre Cecen aus Holland auf ihrem Account: Viele der "perfekten" Bilder sind das Ergebnis von digitaler Nachbearbeitung und gutem Licht.
Auch die Haltung spielt eine große Rolle: Selten sieht man auf einem Sport-Account mal Röllchen oder Cellulite. Imren zeigt, dass im Sitzen nahezu jeder ein paar Bauchfalten hat und das auch völlig in Ordnung ist! Über dieses Foto sagt sie: "Fit zu sein hat wenig damit zu tun, wie man aussieht. Ein niedriger Körperfettanteil bedeutet nicht zwangsläufig, dass man gesund oder sportlich ist. Wir alle können auf unsere eigene Art gesund sein"
Besonders viel Zuspruch erhielt sie für dieses Bild: Links das gestellte Foto am Pool für Instagram - rechts wie sie ungestellt dasitzt. 35.000 Likes und hunderte Kommentare machen deutlich, dass sich User über diesen Augenöffner freuen. Jemand kommentiert: "Ich habe gerade erst dein Profil gefunden und will mich bei dir für deine Echtheit bedanken! Mir ist jetzt klar geworden, dass meine Beine nicht 'fett' sind, sondern normal!"
Wir sagen: Hut ab für so viel Ehrlichkeit! Und hoffen, dass sich der Trend zu mehr Realität auf Instagram durchsetzt. Also: Für ein tolles Selfie braucht ihr kein Photoshop oder den perfekten Körper. Die besten Fotos sind oft Schnappschüsse, die euch an einen schönen Moment erinnern. Gestellt ist doch langweilig.