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Darauf sollten Eltern achten

Handy, Laptop, Tablet: So viel Online-Zeit wird für Kinder und Jugendliche empfohlen

  • Aktualisiert: 04.04.2024
  • 19:15 Uhr
  • teleschau - Carmen Schnitzer
Kinder und Jugendliche verbringen gern viel Zeit im Internet, weshalb eine Bildschirmzeit-Regulierung wichtig ist.
Kinder und Jugendliche verbringen gern viel Zeit im Internet, weshalb eine Bildschirmzeit-Regulierung wichtig ist.© iStock/IuriiSokolov

Smartphone, Tablet und Computer gehören zu unserem Alltag. Kindern und Teenagern komplett die private Bildschirm-Zeit zu verweigern, ist heutzutage realitätsfern. Stattdessen sollten sie lieber den verantwortungsvollen Umgang damit lernen. Dazu gehören aber auch Zeitbegrenzungen und Kommunikation.

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Nutzung von digitalen Medien stark angestiegen

Die Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung der Krankenkasse DAK-Gesundheit sind erschreckend: Seit der Corona-Pandemie ist die Zahl der 10- bis 17-Jährigen mit einem riskanten Nutzverhalten digitaler Medien rasant angestiegen. Knapp ein Viertel (24,5 Prozent) nutzt Messenger-, Video- und Social-Media-Dienste in einem ungesunden Maße. Ein zumindest suchtähnliches bis pathologisches Verhalten weisen 6,1 Prozent der Befragten auf. Hochgerechnet haben wir es damit deutschlandweit mit 1,3 Millionen beziehungsweise 360.000 Kindern und Jugendlichen zu tun, deren Umgang mit Onlinemedien problematisch sein kann.

DAK-Chef Andreas Storm fordert darum mehr Aufklärung über Reiz und Risiken von Instagram oder TikTok und mehr Präventionskampagnen und Hilfsangebote für Betroffene. Darüber hinaus ist aber jede Familie selbst in der Pflicht, auf den Medienkonsum des Nachwuchses zu achten. Denn ist dieser zu hoch, drohen womöglich langfristige Schäden für die physische und psychische Gesundheit.

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Im Clip: Auswirkungen von Bildschirm-Zeit auf die Gehirn-Entwicklung von Jugendlichen 

Die richtige Begleitung

Beim regulierten Medienkonsum geht es nicht allein um festgelegte Zeiten oder konkrete Medien. Legt man solche Regeln nämlich allzu streng aus, droht gegebenenfalls unnötiger Frust wegen der Unterbrechung einer Serienfolge oder eines Spiels. Der französische Psychoanalytiker Serge Tisseron hat darum seine 2008 entwickelte, viel beachtete 3-6-9-12-Regel im Jahr 2019 überarbeitet. In der neuen Version legt er Eltern nun ans Herz, Kinder beim Umgang mit Medien zu begleiten. Konkret kann das so aussehen:

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Kleinkinder bis 3 Jahre

Schon auf die ganz Kleinen üben flackernde Bildschirme eine magische Anziehungskraft aus. Gleichzeitig sind sie von den wilden Geräusch- und Lichteffekten aber auch schnell überreizt und können die Informationen nur schwer verarbeiten. Wenn überhaupt, sollten Mobilgeräte von ihnen nur sehr gezielt, kurz und in Begleitung genutzt werden. Auch sollten Eltern möglichst den Fernseher ausschalten, wenn kleine Kinder im Raum sind.

3- bis 6-Jährige

In diesem Alter nutzen Kinder digitale Medien idealerweise zusammen mit Erwachsenen und nur bis zu 10 Minuten am Tag, in Ausnahmefällen auch mal bis zu einer Stunde. Dabei sollten Eltern kindgerechte Inhalte auswählen und die Nutzungszeit eingrenzen: Gespielt beziehungsweise geschaut wird nicht während des Essens, kurz vor dem Einschlafen - oder gar, um das Kind zu beruhigen oder zu belohnen. Es ist übrigens völlig okay, wenn Kinder sich auch mal langweilen! In dieser Zeit entwickelt sich Kreativität und Eigenverantwortung.

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Tired Little girl with headphones using smart phone
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Auswirkung von Sozialen Netzwerken auf Kindern und Jugendliche

Online-Sicherheit für Kids: Wenn Social Media zur Gefahr wird - Tipps für alle Eltern

Viele soziale Kontakte laufen für Kinder und Jugendliche heute über Social Media ab. Doch die Messenger, Apps und Plattformen bringen einige Risiken mit sich, die die Eltern im Blick haben sollten. Welche das sind, erfährst du hier.

  • 10.11.2023
  • 16:48 Uhr

6- bis 9-Jährige

Mit Grundschulkindern kann und sollte man bereits offen und kindgerecht über die Chancen und Risiken der digitalen Medien sprechen und darauf hinweisen, dass sie nicht sorglos ihre Daten im Netz verteilen dürfen. Immer noch sollten Eltern darauf achten, welche Inhalte ihre Sprösslinge konsumieren, und die damit verbrachte Zeit begrenzen. Das heißt zum Beispiel, dass Computer und Fernseher nicht ins Kinderzimmer gehören. Außerdem sollte das Verhältnis von Medienzeit und medienfreien Tätigkeiten ausgewogen sein. Mehr als 100 Minuten Medienzeit täglich sollten es nicht sein, besser ist ein Maximum von 60 Minuten, gern weniger!

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9- bis 12-Jährige

Mit zunehmendem Alter können Kinder in die Abmachungen mit einbezogen werden. Beide Seiten erklären ihre Wünsche, berichten von ihren Erfahrungen, machen Vorschläge und einigen sich schließlich auf bestimmte Regeln. Natürlich sollten sich Eltern dabei nicht auf der Nase herumtanzen lassen - die letzte Entscheidung liegt immer noch bei ihnen. Aber es ist sinnvoll, wenn das Kind diese Entscheidung auch nachvollziehen kann. In diesem Alter kommt langsam auch die Frage nach einem eigenen Smartphone auf, die je nach individuellen Bedürfnissen geregelt werden muss.

Kinder und Jugendliche ab 12

Irgendwann kann man dem Kind nicht mehr bei jeder Bildschirm-Aktivität über die Schulter gucken, es surft allein im Internet oder ist in Chat-Gruppen aktiv. Umso wichtiger werden Gespräche, zum Beispiel über Downloads, Cybermobbing, Sexting und weitere Themen. Auch sollte die Zeit des Medienkonsums weiterhin begrenzt bleiben. Für mehr Flexibilität kann zum Beispiel eine Wochen-Zeit abgemacht werden. So ist dann auch mal längeres Gaming möglich, sofern der Bildschirm an anderen Tagen abgeschaltet bleibt. Nachts sollte das sowieso immer der Fall sein, sonst drohen Schlafstörungen.

Eine gute Alternative für die vielen digitalen Medien sind Bücher. Von Lovestory bis Thriller - Wir zeigen dir, welche 12 Jugendbücher Teenager lieben. Außerdem steht bald die Jugendweihe oder Konfirmation vor der Tür und du weißt nicht, welche Geschenke gerade "in" sind? Kein Problem, wir haben einige Geschenkideen für die Jugendweihe und die besten Geschenke zur Konfirmation für dich.

Kinder sind verschieden!

Bei besagten Empfehlungen handelt es sich natürlich um grobe Richtlinien. Jedes Kind ist unterschiedlich und verkraftet daher gegebenenfalls etwas mehr oder weniger Bildschirm-Zeit beziehungsweise lernt manches schneller oder langsamer. Auch soll natürlich kein Elternteil an den Pranger gestellt werden, weil es nach einem stressigen Tag den Nachwuchs mal etwas länger als sonst vor dem Fernseher "parkt". Das Kind sollte allerdings wissen, dass es sich dabei um eine absolute Ausnahme handelt.

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