Anzeige
Worüber beim Gipfeltreffen zwischen Trump und Putin gesprochen wird

Nichts als Probleme

  • Veröffentlicht: 13.07.2018
  • 09:28 Uhr
  • dpa
Article Image Media
© Evan Vucci/AP/dpa

Zum Beispiel Syrien: In dem Krieg im Nahen Osten kämpfen russische und amerikanische Truppen nicht gegen-, aber nebeneinander. Darüber werden die Präsidenten Trump und Putin bei ihrem Gipfel reden, und es ist nur eins von vielen Problemen.

Anzeige

Die Verhältnis zwischen den USA und Russland ist an vielen Stellen zerrüttet. Ein kurzer Gipfeltag von US-Präsident Donald Trump mit Kremlchef Wladimir Putin in Helsinki wird kaum ausreichen, den Rückstau an Problemen aufzulösen. Die zwei Staatschefs setzen auf einen guten persönlichen Draht. Aber wo anfangen bei den Sachthemen? Eine Übersicht über Konfliktfelder, um die es am Montag gehen könnte:

UKRAINE

An der Ukraine im Osten Europas hat sich 2014 das schwerste Zerwürfnis zwischen Russland und den USA mit ihren Verbündeten seit dem Kalten Krieg entzündet. Wegen der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland und wegen des verdeckten russischen Militäreinsatzes für Separatisten in der Ostukraine haben die USA und die EU Sanktionen verhängt. Mehr als 10 000 Menschen sind im Osten der Ex-Sowjetrepublik getötet worden, eine Lösung steht aus.

Allerdings wird die Sanktionspolitik in Washington vor allem von Kongress und Außenministerium betrieben. Trump selbst hat gesagt, auf der Krim sei doch immer Russisch gesprochen worden. Rechtlich kann er die Annexion nicht anerkennen. Aber es gibt Befürchtungen, dass er die Position der Verbündeten untergraben könnte. Vor dem Abflug vom Nato-Gipfel sagte Trump, er sei "nicht glücklich" mit dem Konflikt um die Krim: "Was von diesem Punkt an passiert, kann ich nicht sagen."

SYRIEN

Im Syrien-Krieg hat Russland als militärische Schutzmacht von Präsident Baschar al-Assad eine starke Stellung. Gemeinsam haben syrische Truppen und die russische Luftwaffe gerade die vorletzte Rebellenhochburg Daraa in die Kapitulation getrieben.

Die USA sind in Syrien zwar militärisch präsent, doch ihr Einfluss ist begrenzt. Trump will die Truppen vollständig abziehen. Er hofft aber auf eine Zusage Putins, den Iran aus Syrien herauszudrängen. Der US-Präsident wie auch Israel sehen Teheran als Hauptproblem im Nahen Osten. Für Russland ist der Iran eher ein Partner. Auch kann Moskau nach eigenem Bekunden das syrisch-iranische Verhältnis kaum beeinflussen.

ABRÜSTUNGSVERTRÄGE

Das ausgeklügelte System der nuklearen Rüstungskontrolle ist in die Jahre gekommen und braucht eine Erneuerung. Selbst das jüngste und weitreichendste Abkommen, der New START-Vertrag von 2010, läuft 2020 aus. Russland und die USA werfen einander vor, den INF-Vertrag über das Verbot von Mittelstreckenraketen zu verletzen. Den ABM-Vertrag zur Begrenzung von Raketenabwehrsystemen haben die USA schon 2002 gekündigt. Doch die Zeichen beim Helsinki-Gipfel stehen eher nicht auf das mühselige Zählen von Atomsprengköpfen. Im Gegenteil: Beide Seiten arbeiten an neuen Waffensystemen.

NORD STREAM 2

Trump ärgert sich über die geplante russisch-deutsche Erdgaspipeline durch die Ostsee. Wegen Nord Stream 2 machte er Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Nato-Gipfel heftige Vorwürfe und behauptete, Deutschland werde von Russland kontrolliert. Wird Trump so harte Worte auch gegenüber Putin finden, mit dem er sich anfreunden will? Aus Moskauer Sicht geht es um Konkurrenz: Die USA wollten ihr Flüssigerdgas nach Europa verkaufen. Washington hält schon die Gesetze bereit, um Nord Stream 2 mit Sanktionen zu verhindern.

MUTMASSLICHE WAHLBEEINFLUSSUNG

Jeder russisch-amerikanische Kontakt ist derzeit vergiftet durch den Verdacht, dass Moskau sich in die US-Präsidentenwahl 2016 eingemischt hat. Geheimdienste in Washington haben Belege für Hackerattacken auf Computer der Demokraten gesammelt. Sonderermittler Robert Mueller hat russische Internet-Trolle wegen der Einflussnahme über soziale Netzwerke angeklagt. Und er geht den verdächtig engen Kontakten zwischen Moskauer Vertretern und Trumps Team nach.

Der Präsident sieht die Vorwürfe als Hexenjagd. Putin hat ihm schon vergangenes Jahr erläutert, dass an der Sache nichts dran ist; er dürfte diese Erklärung in Helsinki geduldig wiederholen. Doch die Einmischung war auch Auslöser einer ganzen Kette gegenseitiger Ausweisungen von Diplomaten und Schließungen von Konsulaten. Die Arbeit der Botschaften auf beiden Seiten leidet bis heute dar

Mehr Informationen
Tuerkei_Urlaub_dpa
News

Reisebüros glauben nicht an Türkei-Comeback

  • 05.06.2023
  • 12:10 Uhr

© 2024 Seven.One Entertainment Group