Mit einem möglichst hohen Gehalt ins Berufsleben einsteigen
Die Lehre ist abgeschlossen, die Ausbildung geschafft, das Studium an einer Fachhochschule oder Universität abgeschlossen. Jetzt geht es nach einigen finanziell mageren Jahren daran, Geld zu verdienen, um seinen Lebensunterhalt zu sichern und Träume zu verwirklichen. Bei der Wahl des ersten Jobs kommt es natürlich vor allem auf das Einstiegsgehalt an, da man für seine gute Ausbildung auch entsprechend bezahlt werden möchte. Die gute Nachricht: Die Einstiegsgehälter in Deutschland haben sich in den letzten Jahren positiv entwickelt.
Allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Branchen und Regionen. Und nicht jeder gute Hochschulabschluss führt automatisch zu einem gut bezahlten Job. Ein Studium egal ob an einer Hochschule oder durch ein Fernstudium zahlt sich langfristig auch auf dem zweiten Bildungsweg aus, aber viele Absolventen müssen sich in den ersten Jahren zunächst mit befristeten Stellen, schlecht bezahlten Traineestellen oder gar unbezahlten Praktikantenstellen zufriedengeben, bevor sie durchstarten können.
Die Nachfrage nach Berufseinsteigern in Deutschland entwickelt sich grundsätzlich sehr positiv. Das liegt zum einen an der weiterhin guten Konjunktur in Deutschland, aber auch an der demographischen Entwicklung. Das schlägt sich natürlich auch in den Gehältern für Berufseinsteiger nieder. Das durchschnittliche Einstiegsgehalt für einen Absolventen mit Masterabschluss liegt bei rund 46.000 Euro. Bachelor-Absolventen liegen beim Einstieg im Schnitt bei 43.000 Euro, wohingegen Promovierte Uni-Absolventen mit durchschnittlich 56.000 Euro rechnen können.
Höhe des Einstiegsgehalts hängt von Branche und Qualifikation ab
In solche Dimensionen stoßen Auszubildende und Lehrlinge natürlich bei weitem nicht vor.
Ob Mechatroniker oder Bankkaufmann, Einzelhandelskaufmann oder Handwerker: Wer seinen ersten Job in der Berufswelt antritt, erhält anfangs im Vergleich zu langjährigen Mitarbeitern natürlich ein geringeres Gehalt. Praktische Berufserfahrung und im Laufe der Jahre angeeignete Fähigkeiten machen sich eben bezahlt. Wer eine Ausbildung absolviert hat, steigt in der Regel deutlich früher ins bezahlte Berufsleben ein als ein Hochschulabsolvent und verdient nach der Ausbildung 100% bis 200% mehr als im letzten Lehrjahr.
Wie hoch auch immer das Einstiegsgehalt ist: Nach abgeschlossener Ausbildung ist es für das weitere Berufsleben wichtig, Berufserfahrung zu sammeln. Man sollte mindestens zwei Jahre in seinem Ausbildungsbetrieb weiterarbeiten, bevor man sich mit Erfolg um eine besser bezahlte Stelle in einem anderen Betrieb bewerben kann. Wer nach den ersten Jahren im Beruf unzufrieden mit seinem Gehalt und den Perspektiven in seinem gelernten Beruf ist, sollte darüber nachdenken, sich weiterzubilden oder ein Studium zu beginnen.
Studieren in Deutschland auch ohne Abitur möglich
Die gute Nachricht: Zum Studieren braucht man in Deutschland nicht zwingend ein Abitur. Mit einem Meistertitel oder einer vergleichbaren beruflichen Qualifikation kann man hierzulande auch ohne die offizielle Hochschulreife ein Studium aufnehmen. Zur Voraussetzung gehören je nach Bundesland und gewünschtem Studiengang Zugangsprüfungen, ein Probestudium oder auch spezielle Eignungstests. Tendenziell erfreut sich das Studium ohne Abitur oder Fachhochschulreife in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Über 32.000 Menschen sind im Jahre 2016 ohne Abitur an einer Fachhochschule, Hochschule, Online- oder Fern-Universität eingeschrieben.
Meistertitel und andere hoch qualifizierte Abschlüsse wie Fachwirte oder Techniker sind der Hochschulreife in allen Bundesländern bis auf Brandenburg gleichgesetzt. Das bedeutet, dass man hiermit einen unmittelbaren, prüfungsfreien Hochschulzugang zu allen Studiengängen an Fachhochschulen und Universitäten hat. Aber auch "Beruflich Qualifizierte" ohne Meister Können nach einer Ausbildung von wenigstens 2 Jahren sowie mindestens 3-jähriger Berufserfahrung zum Teil ohne weitere Prüfung ihre Zulassung zu einem "fachtreuen" Studium erhalten. Fachtreu bedeutet, dass eine ausgelernte Rechtsfachwirtin mit drei Jahren Berufserfahrung zum Beispiel Jura oder Rechtswissenschaft studieren könnte, aber nicht ohne weiteres BWL oder Germanistik.
Größere Konzerne in Süddeutschland zahlen die höchsten Gehälter
Das Einstiegsgehalt ist keine Pauschale, sondern hängt von einer Reihe unterschiedlicher Faktoren ab. Zum Beispiel von der Größe des Unternehmens. Je größer das Unternehmen, desto höher in der Regel auch das Einstiegsgehalt. Bei Großkonzernen kommen oft noch Bonuszahlungen nach erfolgreichen Jahren hinzu. Auch die geographische Lage des Arbeitgebers beeinflusst die Höhe des Einstiegsgehalts. Tendenziell wird im Süden Deutschlands mehr bezahlt als im Osten. Auch der Abschluss wirkt sich auf das Gehalt aus. Master-Studenten verdienen meist etwas mehr als Bachelor-Absolventen. Die größten Unterschiede basieren jedoch auf den Studienfächern und Branchen des Berufseinstiegs.
Besonders hohe Einstiegsgehälter winken aktuell für Absolventen der Studiengänge Wirtschaftsingenieurwesen, Jura, Medizin und Betriebswirtschaftslehre. Frisch gebackene Juristen können bei größeren Anwaltskanzleien gut und gerne ein Einstiegsgehalt von bis zu 100.000 Euro pro Jahr erzielen und liegen damit an der Spitze der Gehaltsskala für Berufseinsteiger.
Zwischen Männern und Frauen gibt es hingegen beim Einstiegsgehalt keine deutliche Lohnlücke mehr, wie noch in früheren Jahren. Frauen mit Hochschulabschluss verdienen nur deshalb statistisch weniger als Männer, da sie sich häufiger für Berufe und Branchen entscheiden, die tendenziell einen niedrigeren Verdienst mit sich bringen. In den gut bezahlten sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) sind Frauen auch heute noch meist unterrepräsentiert.