Coach-Tipps: Stefanie, Alvaro & Co. verraten die besten Gesangsübungen
Staffel 9 • 27.02.2021 • 20:15
Gesangsübungen: So trainierst du deine Stimme – Übungen zum Einsingen & mehr
Ob Hobbysänger ohne Erfahrung, fleißiger Schüler einer Gesangsschule oder talentierter Profisänger – Gesangsübungen sind für alle wichtig, die ihren Gesang gezielt verbessern und kontrollieren lernen wollen. Doch bevor das Singen und Üben beginnen kann, steht zuallererst das Aufwärmen, sprich Einsingen an. Hierbei geht es nicht nur um das Aufwärmen an sich, sondern auch darum, dass andere Körperteile, wie der Nacken, die Wangen oder auch die Zunge, gedehnt werden.
Beim Erlernen eines neuen Instruments ist vielen Menschen klar, dass bestimmte Techniken erlernt werden müssen. Auch deine Stimme ist ein Instrument, welches regelmäßiges Stimmtraining braucht, um sich kontinuierlich zu verbessern. Hierbei steht die Tonalität im Fokus, welche auch durch die richtige Atmung beim Singen unterstützt werden kann. Wenn du mehr über Atemübungen erfahren möchtest, findest du hier noch mehr Informationen.
Wann sollte man Gesangsübungen machen?
Gesangsübungen solltest du stets integrieren, wenn ein Auftritt oder auch nur eine Gesangseinlage eines anspruchsvollen Songs bevorsteht. Dabei gilt allerdings: Fühlst du dich schlapp oder ausgepowert, dann warte lieber ab und gönn auch deiner Stimme eine kleine Pause. Erst wenn du dich wieder fit fühlst, bringen Gesangsübungen den gewünschten Erfolg.
Generell solltest du nicht direkt nach dem Aufstehen mit Gesangsübungen beginnen. Auch deine Stimme muss erst einmal wach werden, bevor diese richtig einsatzbereit ist. Als Faustregel gilt dabei: Beginne erst zwei Stunden nachdem du aufgestanden bist mit den Gesangsübungen. Fühlst du dich auch dann noch nicht fit, warte noch ein bisschen ab. Jeder Körper ist verschieden und so achte stets auf dich und deine Verfassung, bevor du mit dem Training startest.
Wie lange sollten Gesangsübungen dauern?
Ideal für Gesangsübungen ist eine Länge von 15 bis 30 Minuten, um deine Stimme aufzuwärmen. Generell sollte dein Training die 30 Minuten nicht überschreiten und die 10 Minuten nicht unterschreiten. Doch auch hier ist jeder Mensch individuell, weshalb du letztendlich auf deinen Körper hören solltest. Als kleinen Test, um festzumachen, ob du gut genug aufgewärmt bist, kannst du das Singen anfangen und schauen, ob du die Töne bereits ohne große Anstrengung triffst. Hierbei ist besonders wichtig, dass du nicht forcierst. Falls du feststellst, dass du deine Töne eher unsicher triffst und forcierst, solltest du weitere Gesangsübungen machen.
Vorteile von Gesangsübungen
Gesangsübungen nehmen also gar nicht so viel Zeit in Anspruch, wie viele Menschen fälschlicherweise denken. Du kannst die Übungen darüber hinaus sehr leicht in deinen Alltag integrieren. Das ist aber noch lange nicht alles. Die Übungen für deinen Gesang helfen dir auch in den folgenden Aspekten:
- Du schonst deine Stimme.
- Du gewöhnst dir bereits unterbewusst die richtige Technik beim Singen an.
- Du trainierst, um deiner Stimme keinen Schaden zuzufügen.
- Dein Kehlkopf wird nicht belastet, sondern entspannt.
- Deine Stimmbänder sowie dein Kehlkopf werden weniger stark beansprucht. Lies jetzt alles Wichtige zu Stimmbändern.
- Du erzielst eine bessere Gesangsleistung, denn Gesangsübungen helfen dir dabei, die Töne richtig zu treffen.
- Du wirst sicherer beim Singen.
- Du lernst Deine Stimme besser kennen und verbesserst so deinen Gesang.
Verschiedene Gesangsübungen für Zuhause und unterwegs
Es gibt viele verschiedene Gesangsübungen – sicherlich ist auch für dich und deine Stimme die richtige Übung mit dabei! Gesangsübungen kannst du Zuhause oder überall dort machen, wo du Zeit, Lust und genügend Selbstsicherheit für eine korrekte Ausführung hast. Generell ist es wichtig, dass du die richtigen Gesangsübungen auswählst und nicht mit zufällig gewählten Liedern einfach drauf los singst. All das sollte von der richtigen Atemtechnik unterstützt werden.
Die Tonleiter singen – Eine klassische Gesangsübung
Eine sehr altbewährte Gesangsübung ist die Tonleiter. Bei der Tonleiter singst du die Töne einfach auf und ab. Die Tonleiter kann mit dem klassischen “Aaah” umgesetzt werden. Dabei startest du mit den tiefen Tönen und arbeitest dich zu den hohen Tönen vor. Am besten ist es, wenn du einen Referenzton hast, an dem du dich orientieren kannst. Hierfür bietet sich besonders ein Klavier an. Falls du bereits ein musikalisches Gehör hast, kann das Singen der Tonleiter natürlich auch ohne Instrument – also a cappella – erfolgen. Um ein richtiges Gefühl für deinen eigenen Gesang zu bekommen, kannst du aber auch kleine Silben oder Vokale in die Tonleiter-Übung mit eingebauen.
Tonleiter mit Vokalen – Abwandlung der klassischen Gesangsübung
Die Erweiterung der klassischen Gesangsübung kann mit Vokalen erfolgen. Dies ist sehr wichtig, da je nach Vokal die Stellung des Mundes anders ist. Daher sollten die verschiedenen Vokale mit in Gesangsübungen eingebaut und trainiert werden. So ist die Öffnung des Mundes bei dem Vokal "A" größer als bei dem Vokal "U". Gehe die verschiedenen Vokale durch und merke, wie sich dein Mund verändert.
Gesangsübung, um laut zu singen
Wenn du laut singen möchtest, ist es nicht Sinn der Sache, einfach zu versuchen lauter zu singen. Stelle dir vor, du möchtest jemandem, der 60 Meter entfernt ist, etwas vorsingen. Hierbei ist besonders die Anspannung des Beckenbodens essentiell während du singst. Du kannst den Buchstaben "s" aussprechen und hierbei die Bauchmuskeln anspannen. Dies wiederholst du so lange, bis du das Gefühl hast, kaum noch Luft zu bekommen. Dann lässt du alle Muskeln entspannen und wartest ab, bis sich dein Körper wieder entspannt hat und du genug Luft für die nächste Runde hast.
Summen – Gesangsübungen
Eine der einfachsten Gesangsübung ist das Summen in einer Tonlage, die für dich angenehm ist. Hierbei kannst du optimal deine Stimmlippen ölen. Auch diese Technik benutzen bekannte Sänger. Der TVK-Coach Wincent Weiss erklärte diese Gesangsübung auch den Talenten in der neuesten Staffel von "The Voice Kids".
Die Stellung der Zunge – Einsingübungen
Beim Singen ist auch die Zungenstellung wichtig – speziell, wenn Vokale gesungen werden. Hierfür gibt es einige Buchstabenreihenfolgen, mit denen du dies üben kannst. Es ist auch hier wieder wichtig, dass dein gesamter Mund entspannt ist. Deine Zunge sollte für die Übungen in der ng-Position sein. In der ng-Position berührt die Spitze deiner Zunge deine unteren Schneidezähne, während deine Zungenränder an den oberen Backenzähne liegen. Um die Stellung deiner Zunge richtig zu trainieren, kannst du verschiedene Übungen machen. Probiere doch einmal folgende Varianten: 1. yor, ye, yor, ye, yi oder 2. ngor, nge, ngi.
Fester Stimmeinsatz – Einsingübungen
Im Falle des festen Stimmeinsatzes, auch glottale Tonerzeugung genannt, werden die Stimmlippen bereits vor Erzeugung des Tons geschlossen. Hierzu kannst du wiederholt "uh-oh" sagen, um herauszufinden, wo genau deine Stimmbänder bei der Erzeugung eines Tons vibrieren. Nun schließe wieder deine Stimmlippen und sag "uh", hierbei entlässt du die Luft. Bei wiederholter Ausführung wird es dir gelingen, ein Gespür für geschlossene sowie offene Stimmlippen zu bekommen
Weicher Stimmeinsatz – Einsingübungen
Bei dem weichen Stimmeinsatz sind die Stimmlippen durchgehend geöffnet. Hiermit kannst du einen einwandfreien Beginn einer Note üben. Atme zuerst ein und sage dann "oh". Alternativ kannst du die einfachere Variante "jo" aussprechen. Mit dem weichen Stimmeinsatz kannst du einen stabilen und zuversichtlichen Klang erzeugen.
Gehauchter Stimmeinsatz – Einsingübungen
Bei dem gehauchten Stimmeinsatz müssen deine Stimmlippen offen bleiben. Ehe du die Note anstimmst, soll der Buchstabe "h" ausgeatmet werden. Darauf singe ein "oh". Bei diesem Stimmeinsatz entsteht oftmals ein hauchiger Klang. Daher kannst du diese Technik in Liedern oder an speziellen Stellen eines Liedes immer dann einsetzen, wenn du einen hauchigen Klang erzeugen möchtest. Hierfür kann sich beispielsweise eine Ballade eignen.
Tipps zur Ausübung von Gesangsübungen
Generell gilt bei allen Gesangsübungen: Dein Mund sollte nicht angespannt, sondern entspannt sein. Um deine Mundpartie zu entspannen, kannst du auch Schmatz-, oder Motorengeräusche nachmachen. Erst dann können die Gesangsübungen korrekt durchgeführt werden.
Das A und O bei Gesangsübungen und generell beim Singen ist, keine Angst zu haben. Auch wenn manche Gesangsübungen seltsam wirken, verfolgen diese alle einen Zweck – deine Stimme zu schonen und für eine gesanglich optimale Performance zu sorgen. Sieh es nicht als notwendiges Übel, sondern als eine Chance, deine Stimme besser kennenzulernen und somit besser kontrollieren zu können.
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