Streik in deutschen Seehäfen: Diese Konsequenzen drohen nun
23.06.2022 • 11:47
© Wochit
An Deutschlands Seehäfen herrscht Chaos. Seit Monaten warten Frachter auf ihre Abfertigung. Nun droht ein Warnstreik für 24 Stunden alles lahmzulegen. Dies könnte schwere Folgen für Außenhandel, Tourismus und Industrie haben.
Tausende Hafenarbeiter:innen wurden zum Streik aufgerufen
Nach einer vierten Runde ergebnisloser Tarifverhandlungen rief die Gewerkschaft Verdi für Donnerstag, den 23. Juni, Tausende Hafenarbeiter:innen zum Streik auf.
Die Häfen Hamburg, Emden, Bremerhaven, Bremen, Brake und Wilhelmshaven seien laut der dpa betroffen.
In der Nordsee stehen unzählige Schiffe im Stau
Nach Angaben des Kieler Instituts für Weltwirtschaft stecken in der Nordsee bereits jetzt mehr als zwei Prozent der globalen Frachtkapazität im Stau. Und mit der Aufhebung des Lockdowns am weltgrößten Containerhafen in Shanghai dürfte die Zahl bald wachsen.
Ein Stillstand für 24 Stunden würde die Lage entsprechend verschärfen. Dies beträfe vor allem den Außenhandel.
Der Hafen in Bremerhaven ist laut Bundeswirtschaftsministerium ein wichtiger Umschlagsplatz für die Auto- und Offshore-Windenergieindustrie. Ein Streik dürfte demnach beide Industrien in Deutschland belasten.
In Wilhelmshaven sind besonders Ölimporte betroffen.
Doch neben der Industrie könnte auch die Tourismusbranche in Mitleidenschaft gezogen werden. Für Kreuzfahrten sind gerade Hamburg und Bremerhaven wichtige Anlaufstellen.