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Kanada streicht Milch aus Ernährungspyramide!

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Kanada will sich künftig für eine gesündere Ernährung seiner Bürger einsetzen. Dafür nimmt das Land Milch und Milchprodukte aus seiner Ernährungspyramide. Aber ist Milch wirklich so ungesund?

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Milch ist ungesund! Das behauptet jedenfalls Kanadas Regierung. Derzeit bearbeitet das Land seine Ernährungsrichtlinien. Künftig sollen Bürger demnach auf Produkte wie Milch, Butter und Sahne weitestgehend verzichten. Und die neue Ernährungspyramide sieht ziemlich vegan aus. So stehen viel Gemüse, Obst, Vollkorn und pflanzliches Protein, statt tierisches Protein an wichtigster Stelle. Auch ungesättigte statt gesättigte Fettsäuren sollen vorzugsweise auf dem täglichen Ernährungsplan stehen.

Grund für dieses Umdenken sei ein Weckruf an die kanadische Bevölkerung, denn diese ernähre sich zu ungesund. Statt täglich selbst frisch zu kochen, greifen die Kanadier lieber auf Fertigprodukte zurück. Der häufigste Auslöser dafür ist Zeitdruck.

Doch wie sieht die Lage in Deutschland aus?
In Deutschland sieht die Ernährungspyramide noch etwas anders aus. Am wichtigsten für eine gesunde Ernährung sind hierzulande Getreide, Getreideprodukte und Kartoffeln, gefolgt von Gemüse, Obst und auf dem vierten Platz befinden sich Milch und Milchprodukte.

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Die Organisation PETA ZWEI, welche eine Jugendkampagne der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland E.V. ist, äußert sich auf ihrer Website zu den Ernährungsrichtlinien folgendermaßen: "Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt beispielsweise immer noch, täglich Milchprodukte zu essen, obwohl längst bekannt ist, dass Milch dem Körper eher Kalzium entzieht, als ihn damit zu versorgen. Wird also auch hierzulande mal Zeit für einen neuen Entwurf."

Damit spielt die Organisation auf die sogenannte "Milch-Lüge" an.

Die Milch-Lüge
Milch ist gesund, wichtig für die Knochen. Milchprodukte wie zum Beispiel Quark sind gute Eiweißlieferanten. Das wird einem seit Kindertagen an eingeflößt.
Doch diese Behauptung wird nun immer mehr angezweifelt.  

Schon 2014 stellte eine schwedische Studie die vermeintlich positiven Auswirkungen von Milch auf die Knochenbildung, in Frage. Bisher wurden immer nur die Vorteile von Milchkonsum in den Vordergrund gestellt. Demnach enthält Milch 18 von 22 essenziellen Nährstoffen, die wichtig für die Knochenbildung sind. Daher wird zum Beispiel zur Prävention von Osteoporose empfohlen, reichlich Milch zu trinken.

Für die Studie wurden Daten von insgesamt 61.433 Frauen im Alter von 39 bis 74 Jahren und 45.339 Männer im Alter von 45 bis 79 Jahren bezüglich ihrer Ernährungsgewohnheiten befragt. Außerdem fanden Langzeitbeobachtungen über 22 beziehungsweise 13 Jahren statt.

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Ergebnis der Studie
Das Ergebnis zeigte, dass Männer mit erhöhtem Milchkonsum nicht weniger Frakturen hatten. Bei Frauen konnten sogar häufiger Knochenbrüche nachgewiesen werden. Erschreckend: Bei Frauen, die täglich mindestens drei Gläser Milch konsumierten, lag die Sterblichkeitsrate während des Beobachtungszeitraums um 93 Prozent höher, als bei Frauen die weniger als ein Glas Milch am Tag tranken.
Bei Männern, die viel Milch tranken, konnte ebenfalls eine erhöhte Sterblichkeitsrate bestätigt werden, jedoch im geringeren Maße.

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Propaganda gegen Milch
In letzter Zeit nutzten auch einige Youtuber ihre Reichweite, um sich gegen die "Milch-Lüge" einzusetzen. Youtuber Simon Unge ist schon seit Jahren für seinen veganen Lebensstil bekannt. In einem seiner Videos ruft er seine Zuschauer dazu auf, das Milch trinken zu unterlassen. "Milch ist Gift", sagt der 27-Jährige und stellt seinen Zuschauern die Frage: "Warum streicht ein ganzes Land wie Kanada Milch raus? Kanada möchte nicht mehr, dass ihre Bevölkerung krank ist, Kanada möchte in Zukunft gesunde Menschen in ihrem Land haben und keine kranken Menschen, die mit Hormonen und Antibiotika vollgepumpt werden."

Dazu ist natürlich zu sagen, dass auch Simon Unge kein Experte ist und nur wiedergibt, was er selbst in einigen Studien gelesen, oder in Dokumentationen gesehen hat. Es gibt schließlich immer zwei Seiten.

Milchkonsum von der Evolution nicht vorgesehen
Milch und Milchprodukte zu sich zu nehmen, ist heutzutage für die meisten Menschen selbstverständlich. Jedoch hat sich diese Milchkultur erst in den letzten Jahrtausenden entwickelt. Der Konsum ist evolutionstechnisch für die Menschen nämlich gar nicht vorgesehen. Der Großteil der Weltbevölkerung war von Anfang an laktoseintolerant. Genauso wie es heutzutage auch noch in vielen Erdteilen der Welt, wie zum Beispiel Asien und Afrika der Fall ist.  Deshalb wurde die Milch später von Milchbauern zu Käse und Quark verarbeitet wurde, da dieser kaum mehr Spuren des unverträglichen Milchzuckers aufweist. Nur eine zufällige Genmutation, die sich teilweise durchsetze, machte es den Menschen letztendlich möglich, Milch unbeschwert trinken zu können.  Demnach ist Laktoseintoleranz also keine Krankheit, kein Defekt oder Makel, sondern im Grunde sogar natürlicher, als die Fähigkeit Laktose verdauen zu können.

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Ob die deutsche Regierung deswegen auch Milch in Zukunft aus der Ernährungspyramide streicht, bleibt abzuwarten.

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