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Lügen bei Kindern bedeutet Reife

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Wenn Kinder sich schon in so jungem Alter Ausreden und Lügen einfallen lassen, sind Eltern oftmals besorgt. "Liegt es an meiner Erziehung?" "Habe ich etwas falsch gemacht?" Liebe Eltern, kein Grund zur Sorge. Laut Psychologen sind Lügen im Kindesalter nämlich ein Zeichen für geistige Reife!

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Die Fragen, ob die Kleinen in der Schule ihr Pausenbrot aufgegessen haben, schon fertig mit dem Zähneputzen sind, oder schon die Hausaufgaben gemacht haben, werden bejaht. Bei genauerem Hinsehen fällt aber auf, dass das gar nicht stimmt. Ertappt! Belogen, von den eigenen Kindern! Ist das wirklich möglich, dass man in so jungen Jahren im Umgang mit der Wahrheit schon so manipulativ sein kann, oder muss an sich da als Elternteil vielleicht sogar an die eigene Nase fassen?
Laut Entwicklungspsychologen brauchen Eltern sich, was das angeht, aber keine Vorwürfe zu machen. Kinder lügen nun mal und das ist ganz normal! Tatsachen, so abzuändern, dass sie einen selbst besser darstellen, seien demnach sogar ein gutes Zeichen für die geistige Entwicklung der Kinder und ihre zunehmende Reife.

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Eine Studie der Psychologin Angela Evans von der kanadischen Brock University bestätigt diese Theorie.
Evans führte ein Vertrauensspiel mit Kindern im Alter von drei bis acht, durch. Sie platzierte jeweils ein Stofftier, hinter dem Rücken der Probanden, welches sie erraten sollten. Als Tipp spielte Evans ein Tiergeräusch ab. Das war allerdings nur ein Vorwand für den eigentlichen Versuch. Die Psychologin verließ mit einer Begründung den Raum und bat die Kinder aber, während ihrer Abwesenheit nicht zu gucken, welches Stofftier sich denn hinter ihrem Rücken befänden. Das Ergebnis war nicht besonders überraschend: Fast 80 Prozent der Kinder konnten sich nicht zusammenreißen und schmulten, sobald Evans den Raum verlassen hatte. Als die Forscherin die Kinder mit dem Regelverstoß konfrontierte, bestritten ebenfalls fast alle, dass sie sich umgesehen hätten. Das war natürlich eine glatte Lüge!

Psychologen aus aller Welt haben ähnliche Versuche durchgeführt, bei denen fast identische Beobachtungen gemacht wurden. Etwa drei Viertel der Kinder schummelten und ab einem Alter von vier Jahren versuchten 80 Prozent, den Regelverstoß dann auch noch zu vertuschen.

Ein lügendes Kind ist also kein Einzelfall und hat schon gar nicht mit schlechter Erziehung zu tun.

Evans Studie ergab außerdem, dass Lügen im frühen Alter die kognitive Leistung eines Kindes darstellt. Sie stellte fest, dass Kinder mit kleinen Geschwistern viel öfter und besser lügen. Die Wissenschaftlerin erklärt dieses Phänomen damit, dass diese Kinder im Alltag mit ihren jüngeren Geschwistern die Grundvoraussetzung für eine gute Lüge lernen: Zu verstehen, wie der andere tickt.
Mit diesem Wissen können sie die jüngeren Geschwister für ihre eigenen Vorteile manipulieren.

Das ist tückisch, aber auch durchaus eine Leistung.

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