Promis in der Pflege
"Die Herzblut-Aufgabe": Lilly Becker in der Geriatrie
Für die Reportagereihe "Die Herzblut-Aufgabe - Promis in der Pflege" absolviert Lilly Becker ein Praktikum in der Geriatrie. An der Seite von Krankenschwester Luise erlebt das Model den Klinikalltag hautnah mit. Im Interview erzählt Lilly Becker von den Herausforderungen des Pflegealltags, der emotionalen Verbundenheit zu ihren Patient:innen und ihrer ganz persönlichen täglichen Herzblut-Aufgabe.
Lilly Becker: Alle Infos zum Promi
- Name: Lilly Becker
- Geburtstag: 25. Juni 1976
- Sternzeichen: Krebs
- Beruf: Model
- Station in "Die Herzblut-Aufgabe": Geriatrie (ab Folge 3)
- Instagram: @lillybeckerofficial
Lilly Becker absolviert für die Reportagereihe "Die Herzblut-Aufgabe - Promis in der Pflege" ein Praktikum in der Geriatrie. Dabei erlebt sie viele emotionale Momente, lernt aber auch die schönen Seiten des Pflegeberufs kennen. Immer an ihrer Seite: die examinierte Krankenschwester Luise, die Lilly als Mentorin mit Rat und Tat unterstützt. Hier erfährst du mehr über Luise.
Im Clip: Der Pflege-Crashkurs: Startschuss für das Promi-Praktikum
Interview mit Lilly Becker
In "Die Herzblut-Aufgabe" packst du als Pflegerin im Krankenhaus an. Was hast du erwartet? Und was hast du dann erlebt?
Lilly Becker: "Ich habe erwartet, vor Ort unfassbar viel zu lernen, was auch genau so eingetroffen ist. Erlebt habe ich vor allem, wie physisch hart, anspruchsvoll und anstrengend es sein kann, Windeln zu wechseln, die Patienten zu waschen, sie anzuziehen und zu versorgen und welche Verantwortung man dort eigentlich für fremde Menschen trägt. Es war eine Aufgabe, die absolut außerhalb meiner ‚comfort zone‘ lag. Ich habe nicht damit gerechnet, dass es mich emotional so sehr mitnehmen würde, mich um fremde Menschen zu kümmern – was ich davor nur für meine eigene Großmutter getan hatte. Aber ich finde, dass ältere Menschen ganz besonders viel Liebe und Geborgenheit verdienen und somit hatte ich sofort eine liebevolle Verbindung zu jedem Einzelnen."
Wie sah dein typischer Arbeitsalltag im Krankenhaus aus?
Lilly: "Ich bin jeden Morgen um 4:30 Uhr aufgestanden, um dann um 5:30 Uhr zur Arbeit zu fahren. Dort habe ich als Erstes meine Station fertig gemacht und geprüft, ob alles da ist. Im Anschluss habe ich begonnen, die Patienten zu waschen und anzuziehen, mich versichert, dass sie gut geschlafen und keine Beschwerden haben. Der eine hatte eine gute Nacht, der andere eine schlechte – als Pflegerin ist man auch dort, um zuzuhören.
Und auch sonst gab es immer etwas zu tun: Es mussten der Blutzucker gemessen und die Medikamente verabreicht werden. Außerdem musste dafür gesorgt werden, dass alles aufgeräumt und sauber ist, genügend Handtücher etc. vorhanden sind und dass jeder gegessen hat. Sich darum zu bemühen, dass die Patienten alles hatten, was sie brauchen, um sich gut zu fühlen – das war meine tägliche Herzblut-Aufgabe."
Auf welcher Station hast du gearbeitet und was war das Spezifische daran?
Lilly: "Ich war in der Geriatrie, auch Altersmedizin oder Altersheilkunde genannt, tätig. Dort habe ich dafür Sorge getragen, dass die Patienten ihr Essen bekommen, gewaschen werden, dass sie am Tag genügend frische Luft kriegen und dass sie ihre Medizin einnehmen. Besonders bei den älteren Menschen muss man aufpassen, dass sie Dinge, die für sie wichtig sind, nicht vergessen, wie z.B. die Medizin regelmäßig und ordentlich zu nehmen."
Dir steht eine Mentorin zur Seite. Welche Aufgabe hatte sie?
Lilly: "Meine Mentorin Luise hatte sehr schnell sehr viel Vertrauen in mich und hat mich direkt viele Dinge allein machen lassen. Ich habe die Patienten gewaschen, die Medizin verteilt, Blutdruck gemessen, Blutzucker-Kontrolle gemacht. Luise hat als Pflegerin schon über 35 Jahre Erfahrung und wusste daher immer, was sie tut und was sie mir zutrauen konnte. Ich hatte mit Luise die allerbeste Mentorin."
Was waren für dich einschneidende oder emotionale Momente bei deiner Arbeit in der Klinik?
Lilly: "Es war besonders emotional und schwer für mich, am Ende der Dreharbeiten die Menschen, die ich dort kennenlernen durfte, zurückzulassen. Ich habe die Patienten jeden Morgen gesehen, mich versichert, dass es ihnen gut geht und mich ihnen emotional verbunden gefühlt. Zu gehen war für mich das Allerschlimmste und -emotionalste. Ich bin in mein normales Leben zurückgekehrt, und diese pflegebedürftigen älteren Menschen habe ich leider zurücklassen müssen."
Welche Erfahrungen aus dem Pflegebereich bringst du mit?
Lilly: "Vor der ‚Herzblut-Aufgabe‘ hatte ich noch keine Erfahrungen im Pflegebereich. Umso mehr Respekt habe ich vor allen Pflegerinnen und Pflegern, die Tag für Tag aufstehen und sich kümmern. Sie kümmern sich um Menschen, die sie eigentlich gar nicht kennen und die sie trotzdem mit einem großen Herz im Krankenhaus begleiten. Es ist wirklich hart, es muss in deinem Charakter stecken, Gutes für andere tun zu wollen. Diese Menschen sind Engel."
Was gibst du nach den Dreharbeiten Menschen mit auf den Weg, die Pfleger:in werden wollen?
Lilly: "Sei du selbst! Als Pfleger oder Pflegerin ist auch deine Persönlichkeit wichtig, dein Pflicht- und Pflegebewusstsein. Wenn du dort bist, wird es schwer, die Erfahrungen nicht mit nach Hause zu nehmen. Du denkst rund um die Uhr an deine Patienten und fragst dich, wie es ihnen gerade geht. Dieser Job ist nicht glamourös, aber er gibt dir so unfassbar viel zurück. Ich konnte jeden Abend gut schlafen, da ich wusste, dass ich mich um diese Menschen kümmern durfte. Es lässt dich gut fühlen, weil du quasi der Engel der Patienten bist, ihre Stütze und ihr Halt."
Was nimmst du selbst aus deiner Zeit als Pflegerin mit?
Lilly: "Als Pflegerin nehme ich mir mit, dass ich auch weiterhin oft an die Menschen denke, die ich im Krankenhaus kennenlernen und betreuen durfte. Ich bin stolz, dass ich es durchgezogen und nicht aufgegeben habe. Diese besondere neue Aufgabe und vor allem Herausforderung werde ich niemals wieder vergessen, da es etwas ganz Besonderes war, was so nicht viele in ihrem Leben erfahren dürfen.“
Was ist für dich das Besondere an der "Herzblut-Aufgabe"?
Lilly: "Diese Show ist so besonders, weil sie mir die Möglichkeit gegeben hat, einen Einblick zu bekommen, so tief in den Arbeitsalltag der Mitarbeiter einzutauchen, wie ich es vorher so noch nicht erlebt hatte. Es ist einfach unglaublich und vor allem beeindruckend und lässt mich dem Beruf noch einmal so viel mehr Respekt entgegenbringen. Man vergisst schnell, wie hart die Arbeit als Pflegekraft eigentlich ist und ich bin so stolz, dass ich ein Teil davon sein durfte. Diese Erfahrung hat mich für mein Leben bereichert, sie hat mein Herz und mein Verständnis neu geöffnet."
"Die Herzblut-Aufgabe – Promis in der Pflege", fünf Folgen, ab 18. Oktober, montags um 20:15 Uhr in SAT.1 und auf Joyn.