- Bildquelle: Quelle: Unsplash (CC0-Lizenz)/ pixabay.com © Quelle: Unsplash (CC0-Lizenz)/ pixabay.com

Unfallverhütung – Ein Thema für Kinder und Erwachsene

Wie die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin berichtet, verletzten sich im Jahr 2014 rund 3,15 Millionen Deutsche bei einem Unfall im häuslichen Umfeld. In 9.044 Fällen konnte den Betroffenen nicht mehr geholfen werden, sie verstarben an den Folgen ihrer Verletzungen. Hieran wird schnell deutlich, wie schlimm die Folgen möglicher Unachtsamkeit oder auch Leichtsinnigkeit im eigenen Haushalt sein können. Oft nämlich führen augenscheinlich unspektakuläre Situationen zu gefährlichen Zwischenfällen, bei denen sowohl Erwachsene als auch Kinder die Leidtragenden sind.

Stürze zählten laut Angaben des Robert-Koch-Institutes im Jahr 2010 mit rund 29,8 Prozent zu den wohl häufigsten Unfallursachen. Doch auch Kontakte mit Gegenständen oder anderen Personen (26 Prozent) sowie Stich- und Schnittverletzungen (12,9 Prozent) bestimmten das Unfallgeschehen maßgeblich. Dass Frauen weitaus häufiger stürzten als Männer, lässt sich vornehmlich dadurch erklären, dass sie meist für den Haushalt verantwortlich sind und schwer erreichbare Stellen mit fragwürdigen Methoden zu erreichen versuchten.

Grundsätzlich gilt es, im eigenen Zuhause also vorrangig Stürze, Schnittverletzungen und Zusammenstöße mit Gegenständen zu verhindern. Doch auch weitere Risiken wie Vergiftungen, Verätzungen, Stromunfälle und Verbrennungen sollten vor allem Eltern nicht vergessen. Reinigungsmittel, Herd oder Backofen und Steckdosen sollten daher stets gut abgesichert werden.

Was Stürze betrifft, ist das Steigen auf den Badewannenrand oder auch auf wackelige Drehstühle und morsche Hocker ein Garant dafür, dass früher oder später etwas passiert. Solide Tritthocker mit Anti-Rutsch-Beschichtung und stabile Leitern sind daher stets das Mittel der Wahl, wenn es um schwer erreichbare Stellen geht. Treppen in Haushalten mit Kindern sollten hinsichtlich ihrer Sturzgefahr mit speziellen Gittern abgesichert und zum Schutz aller Bewohner nicht mit kleinen und größeren Gegenständen blockiert werden.

Werden Messer, Scheren und andere scharfe Gegenstände nur mit Vorsicht verwendet und an einem sicheren Ort aufbewahrt, verringert sich auch deren Gefahrenpotenzial. Niemals sollte ein scharfes Messer oder eine spitze Schere beim Umherlaufen in der Wohnung so gehalten werden, dass sie andere Personen verletzen könnten.

Zusammenstöße mit Gegenständen lassen sich nicht immer vermeiden. Es ist jedoch empfehlenswert, Schranktüren in Kopfhöhe nicht offen stehen zu lassen und Kanten von Tischen und Schränken mit speziellen Schutzkappen aus Kunststoff zu versehen, falls kleine Kinder im Haushalt leben. Auch sollten alle Räume so eingerichtet werden, dass die Bewegungsfreiheit gewährleistet bleibt und schmerzhaftes Anstoßen von Schienbein oder Fußzehen die Ausnahme bleiben.

Oft vergessene Gefahrenstellen rund um das eigene Zuhause

Ist innerhalb des Hauses scheinbar alles getan, um die Sicherheit der eigenen Familie zu gewährleisten, gibt es meist weitere Gefahrenpunkte. Vor allem außerhalb des Wohnbereiches, in der Garage oder auch im Garten warten einige Risikofaktoren auf Momente der Unachtsamkeit.

Morsche-Spielgeraete
Morsche Spielgeräte bergen ein großes Unfallrisiko. Quelle: Counselling (CC0-Lizenz)/ pixabay.com

Das Garagentor ist einer dieser Gefahrenpunkte. Ältere Modelle mit elektrischem Antrieb arbeiten ohne Rücksicht auf Verluste. Eine zerkratzte Motorhaube ist dann noch das kleinere Übel. Gerät jedoch ein Kind zwischen das herunterfahrende Garagentor und den Boden, kann es lebensgefährlich werden. Der Austausch veralteter Garagentore gegen moderne Alternativen ist daher nur zu empfehlen. Normstahl.de nennt sowohl gewöhnliche Hinderniserkennung als auch Lichtschranken und Klemmschutz-Mechanismen als Optionen für mehr Sicherheit rund um das Garagentor.

Im Garten sollten alle spitzen und gefährlichen Gerätschaften wie Rechen, Harke und Heckenschere so verstaut werden, dass insbesondere Kinder keinen Zugang dazu haben. Ein abschließbares Gartenhaus oder auch ein kleiner Geräteschuppen mit Vorhängeschloss sind optimal, um Gefahren zu minimieren. Auch giftige Utensilien wie Dünger, Lacke und Farben können hier untergebracht werden.

Verletzungsgefahren bergen meist auch klassische Spielgeräte für Kinder. Eine morsche Stufe am Kletterturm, das zerschlissene Seil der Schaukel und auch das löcherige Trampolin-Netz sollten Eltern nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die regelmäßige Kontrolle aller Spielgeräte und der zügige Austausch defekter Bestandteile schaffen Sicherheit im Außenbereich.

Schutz vor Einbrechern – Schwachstellen erkennen und absichern

Einbruch-Krimineller
Dauert der Einbruchversuch zu lange, geben Kriminelle auf. Quelle: fbhk (CC0-Lizenz)/ pixabay.com

Die ganze Familie vor gefährlichen Unfällen zu schützen und Risiken in Haus und Garten zu minimieren, ist ein großes und vor allem dauerhaftes Projekt. Keine Verbesserung erreichen Haus- und Wohnungsbesitzer mit all diesen Maßnahmen jedoch hinsichtlich eines möglichen Einbruchrisikos. Dass Einbrecher laut Polizeilicher Kriminalstatistik im Jahr 2015 ganze 167.136 Male zugeschlagen und dabei einen Schaden von rund 440,8 Millionen Euro verursacht haben, beweist jedoch, dass auch Einbruchschutz ein wichtiges Thema ist.

So wichtig wie die Auswahl eines sicheren Browsersund eines guten Virenscanners für den PC, ist auch die Sicherung aller Zugänge zu Haus und Wohnung. Daher lohnt es sich, die Schwachstellen des eigenen Hauses näher zu beleuchten. Türen und Fenster sollten so abgesichert werden, dass Einbrecher sich beim Aufhebeln schwertun. Denn dauert der Einbruchversuch bereits 15 Sekunden, geben die meisten Kriminellen auf und versuchen ihr Glück an anderer Stelle.

Welche Möglichkeiten es vom Austausch aller Türen und Fenster bis hin zur Aufrüstung mit speziellen Riegeln und Ketten gibt, wissen meist nur Experten. Daher bietet die Polizei in ganz Deutschland persönliche Beratung zum Thema Einbruchschutz an. Unter polizei-beratung.de finden Interessierte sowohl Tipps als auch die Möglichkeit, Beratungsstellen vor Ort zu kontaktieren.

Einbruchschutz sollte außerdem auch während des Urlaubs bedacht werden. Ist das eigene Zuhause für einige Zeit erkennbar unbewohnt, lockt dies automatisch Kriminelle an. Automatische Rollläden, Zeitschaltuhren für die Beleuchtung in Innenräumen und spezielle Geräte, die sogar einen laufenden Fernseher simulieren, täuschen nach außen hin vor, dass gerade nicht die richtige Zeit für einen Einbruch ist. Zudem sollten Freunde oder Verwandte regelmäßig in der Wohnung vorbeischauen und den Briefkasten leeren. Manche Einbrecher kontrollieren nämlich auch, wann die Tür zum letzten Mal geöffnet wurde und ob sich Zeitungen und Briefe bereits häufen.