Hartriegel schneiden und pflegen: Tipps und Tricks
25.08.2017 • 18:00
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Der Hartriegel: Ein Steckbrief
Der Hartriegel (Cornus) gehört zur Familie der Hartriegelgewächse. Der Strauch, der auch als kleiner Baum auftreten kann, ist auf der ganzen Nordhalbkugel zu finden. Von Nordamerika bis Europa und Ostasien wächst das Gehölz. In Mitteleuropa sind die Kornelkirsche und der Rote Hartriegel heimisch. Die mittelgroßen Sträucher besitzen gegenständige Blätter, die sich im Herbst intensiv verfärben: aus Grün wird je nach Sorte dann Gelb oder Rot. Es gibt jedoch nur weniger Sorten, die immergrün sind. Auch seine Blüten, die Rinde und die teilweise essbaren Beeren schmücken den Hartriegel.
Ein Überblick über beliebte Sorten
Doch Hartriegel ist nicht gleich Hartriegel. Es gibt über 50 verschiedene Sorten, die sich nicht nur optisch stark unterscheiden. Hier finden Sie einen kleinen Überblick über besonders beliebte Sorten:
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Der Teppichhartriegel ist kein Strauch, sondern eine Staude. Er kann den Boden wie ein Teppich bedecken. © Fotolia_PiLensPhoto - Blumenhartriegel: Sorten mit unscheinbaren Blüten, die aber von vier prächtigen Hochblättern umgeben sind, die weiß bis rosa gefärbt sind.
- Roter Hartriegel (Cornus sanguinea): Blätter, Rinde und Holz sind von einer roten Färbung. Besonders für Gärten in Hanglage geeignet, da er ein dicht verzweigtes Wurzelwerk besitzt.
- Gelbholz-Hartriegel (Cornus sericea): Trägt im Winter eine gelbe Rinde und eignet sich wie der Rote Hartriegel als Pioniergewächs in einer Hecke.
- Weißer Hartriegel (Cornus alba): Hat eine besonders schöne Rinde. Insbesondere die Zuchtsorte „Sibirica“ schmückt sich mit intensiven dunkelroten Trieben.
- Teppichhartriegel (Cornus canadensis): Die Staude unter den Hartriegeln ist ein idealer Bodendecker, der nur maximal 20 Zentimeter groß wird. Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Juli.
Der ideale Standort für den Strauch
So schön der Hartriegel auch ist, so anspruchsvoll ist er in puncto Standort. Beinahe alle Sorten mögen humosen, leicht sauren Boden. Staunässe und Trockenheit kann die Pflanze hingegen gar nicht ab. Die Kornelkirsche verträgt es sonnig bis halbschattig. Zum Düngen der heimischen Sorte reicht übrigens etwas Kompost im Frühjahr.
Teppichhartriegel pflanzen Sie am besten im Halbschatten bis Schatten. Als Unterpflanzung von Bäumen ist der Bodendecker besonders gut geeignet. Der Hartriegel blüht nicht sofort, denn dazu benötigt er einige Jahre Zeit. Als langsam wachsende Pflanze lassen sich die Gehölze zudem nur schwer umpflanzen.
Anleitung: Hartriegel richtig schneiden
Da besonders die intensiv gefärbten Triebe vieler Arten zugleich ihr Schmuck sind, ist es wichtig, den Strauch regelmäßig zurückzuschneiden. Der Schnitt variiert dabei je nach Sorte. Schneiden Sie die Kornelkirsche nach der Blüte kräftig zurück, sodass sie ausgelichtet ist. Auch der Gelbholz- und der Weiße Hartriegel freuen sich, wenn sie im Frühjahr bis aufs Holz radikal gekürzt werden.
Nach dem Schneiden können die neuen Triebe ihr besonderes Farbspiel erst entwickeln. Außerdem verhindern Sie so, dass sich die Pflanzen zu stark ausbreiten. Blumenhartriegel sollten Sie hingegen nicht schneiden, wenn es nicht sein muss. Die meisten Sorten entwickeln von ganz allein einen guten Blütenansatz sowie eine schöne Krone. Es genügt also, wenn Sie den Blumenhartriegel nach dem Winter von totem Holz befreien.
Pflege und Schutz vor Krankheiten
Doch zur Pflege des Hartriegels gehört nicht nur das Schneiden. Kümmern Sie sich um den Strauch nicht ausreichend, kann er nämlich von der sogenannten Blattbräune befallen werden – eine Pilzkrankheit, die unter dem Fachbergriff Anthracnose bekannt ist. Sie befällt dabei vor allem den Amerikanischen und Chinesischen Bluthartriegel undäußert sich durch welke Blätter. Klingt harmlos, doch nach und nach stirbt der gesamte Strauch ab. Die Blattbräume tritt vor allem auf, wenn der Hartriegel an einem zu heißen Standort mit undurchlässigem Boden gepflanzt wurde.
Achten Sie außerdem darauf, den Wurzelballen zu mulchen und den Strauch bei Trockenheit mit ausreichend Wasser zu versorgen. Beseitigen Sie zudem herabgefallenes Laub. Ist die Pflanze bereits befallen, schneiden Sie sichtbar erkrankte Teile heraus. Es gibt jedoch inzwischen auch pilzresistente Kreuzungen wie den Japanischen Hartriegel.
Echter Mehltau und Schmierläuse können den Hartriegel auch ab und an plagen, sind aber keine allzu große Gefahr.
So vermehren Sie den Hartriegel
Die heimischen Wildarten des Hartriegels lassen sich durch Aussaat vermehren. Nach dem Frost beginnen sie dann zu keimen. Der Gelbholz- und der Weiße Hartriegel können aber auch unkompliziert durch Steckholz oder Bodentriebe als Ableger vermehrt werden. Beim Blumenhartriegel muss meist ein Experte ran, denn die Vermehrung kommt meist durch eine Veredelung zustande.
Fazit: Am perfekten Standort belohnt Sie der Hartriegel mit einer tollen Blüte und einem strahlenden Gehölz. Wenn Sie die Pflanze außerdem richtig schneiden und im Garten verschiedene Sorten ansiedeln, können Sie sich das ganze Jahr an ihrer Farbenpracht erfreuen.