Offene Beziehung: Warum?

In Deutschland führt jedes hundertste Paar eine offene Beziehung. Das unkonventionelle Beziehungsmodell zeichnet sich dadurch aus, dass sich die Partner gegenseitig erlauben, Sex mit anderen zu haben. Die Gründe für eine offene Beziehung können vielfältig sein: Oftmals spielt der Wunsch, seine sexuellen Bedürfnisse uneingeschränkt ausleben zu können, die entscheidende Rolle.

Vorteile einer offenen Beziehung

Gerade in Beziehungen, die langjährig angelegt sind, kann die Vorstellung, für den Rest seines Lebens nur noch mit einer Person Sex zu haben, großen Druck ausüben. Solche Gedanken dürften auch Paaren bekannt sein, die sich für eine monogame Beziehung entschieden haben. Nimmt der Wunsch, mit jemand anderem Sex zu haben, überhand, besteht die Gefahr, fremdzugehen und seinen Partner zu betrügen. Offene Beziehungen zielen darauf ab, dem Vertrauensbruch, der mit dem Fremdgehen einhergeht, vorzubeugen und sich mit seinen sexuellen Bedürfnissen ehrlich auseinanderzusetzen, ohne die Lebenspartnerschaft infrage zu stellen.

Nachteile einer offenen Beziehung

Die Ehrlichkeit, mit der sich Paare in einer offenen Beziehung über andere Sexualpartner austauschen, kann kräfteraubend sein. Vor allem, wenn Eifersucht im Spiel ist. Wie Forscher am Institut für Psychologie der Georg-August-Universität Göttingen herausgefunden haben, neigen Paare in offenen Beziehungen sogar stärker zur Eifersucht als in monogamen Beziehungen. Darüber hinaus ist das Risiko, sich in jemand anderes zu verlieben, besonders hoch. Denn auch wenn Liebe und Sex nicht zwingend das Gleiche sind, steigt beim Sex die Wahrscheinlichkeit, dass sich tiefere Gefühle entwickeln.