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Familie

Künstliche Befruchtung

27.06.2012 • 10:00

Jedes fünfte Paar in Deutschland hat Schwierigkeiten, ein Kind zu bekommen - Tendenz steigend. Viele betroffene Paare wenden sich daher an Kinderwunschzentren, um eine künstliche Befruchtung durchführen zu lassen.

Künstliche Befruchtung: Eizellen bilden

Die Gründe für eine ausbleibende Schwangerschaft können vielfältig sein. Betroffene Paare bemühen sich oft jahrelang erfolglos um Nachwuchs. Sind etwa die Spermien des Mannes zu schwach, um die Eizelle der Frau selbstständig zu befruchten, kann eine künstliche Befruchtung in Betracht gezogen werden. Die künstliche Befruchtung beginnt mit der Stimulierung des weiblichen Körpers durch Hormone: Sie sollen dabei helfen, dass der Körper nicht wie üblich eine Eizelle pro Zyklus, sondern möglichst viele produziert. Bis zu 30 Zellen können sich so in 14 Tagen bilden. Gleichzeitig verhindern Medikamente, dass das Gehirn den Eisprung auslöst.

Künstliche Befruchtung: Zellen entnehmen

Die künstliche Befruchtung geht in die nächste Phase: Nach zwei Wochen wird per Ultraschall überprüft, wie viele Eizellen sich gebildet haben und wie weit sie entwickelt sind. Gibt der Arzt grünes Licht, wird mit einer Spritze der Eisprung ausgelöst. Jetzt werden die Eizellen für die künstliche Befruchtung entnommen. Da der Routine-Eingriff nicht schmerzfrei ist, werden die Zellen unter Narkose entnommen. Über eine Ultraschallsonde kann der Arzt sehen, wo die Eibläschen liegen. Mit einer dünnen, hohlen Nadel werden sie dann durch den Sog einer Vakuumpumpe von der Volikelwand abgelöst und durch einen Schlauch in ein Reagenzglas befördert. Als nächstes werden die Zellen für die künstliche Befruchtung im Labor aus der Flüssigkeit entnommen.

Künstliche Befruchtung: Sperma aufbereiten

Bevor die künstliche Befruchtung vollzogen werden kann, muss das männliche Sperma aufbereitet werden. Dazu müssen die lebenden Samen aus der trägen Masse, die sie umgibt, befreit werden. In ein Reagenzglas wird Filterflüssigkeit gegeben, darüber das Sperma. Jetzt kommt das Reagenzglas für 20 Minuten in eine Zentrifuge. Weil die toten Samen leichter sind, bleiben sie in der Filterflüssigkeit hängen, die lebenden Spermien sammeln sich am Boden des Glases. Damit sind die Vorbereitungen für die künstliche Befruchtung abgeschlossen.

Künstliche Befruchtung: Die Befruchtung

Es wird ernst: Die künstliche Befruchtung wird vollzogen. Mit feinen Nadeln, die dünner als ein Haar sind und über Elektromotoren gesteuert werden, werden die Spermien eingesammelt und je ein Samen wird in je eine der Eizellen gepiekst. Dann kommen die Eier in den Brutschrank. Nur wenn sich innerhalb von 24 Stunden zwei Vorkerne bilden, war die künstliche Befruchtung erfolgreich. Sobald sich die Zelle zu teilen beginnt, spricht man von einem Embryo. Menschliches Leben ist entstanden.

Künstliche Befruchtung: Erfolg?

Noch ist die künstliche Befruchtung  nicht abgeschlossen: Nach einigen Tagen werden ein oder zwei der Embryonen mit einem dünnen Katheder in die Gebärmutter eingeführt. Dieser Vorgang ist schmerzfrei. Die Gebärmutterschleimhaut wurde vorab mit Medikamenten gelockert, damit sie die Embryonen, die an ihr andocken sollen, gut aufnimmt. Jetzt ist der weibliche Körper gefragt. Das Immunsystem muss einen Schutzwall um die Embryonen bilden, damit sie nicht abgestoßen werden. Erst nach zwei Wochen kann per Bluttest überprüft werden, ob die künstliche Befruchtung zu einer Schwangerschaft geführt hat. War die künstliche Befruchtung nicht erfolgreich, kann über einen zweiten Versuch nachgedacht werden. Die Krankenkasse trägt bei den ersten drei Versuchen 50 Prozent der hohen Kosten für die künstliche Befruchtung.

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