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Was ist besser fürs Heimkino?

Fernseher oder Beamer?

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© tadeas - Fotolia

Eine Frage der Größe – Fernseher oder Beamer

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Eines hat sich in den vergangenen Jahren nicht geändert: Wer einen Film im Kino schaut, bekommt eine große Leinwand, bombastischen Surround-Sound und ein entsprechend pompöses Filmerlebnis. Lange Jahre war das in den eigenen vier Wänden so nicht möglich. Doch dann wurden Videoprojektoren, im Volksmund auch Beamer genannt, preiswert. Der Begriff Heimkino begann sich einzubürgern – das eigene Kino im Wohnzimmer, mit großer Leinwand, guten Lautsprechern und einem Projektor für den Film. Doch in den letzten Jahren hat sich einiges getan, Fernseher werden immer größer. Ist ein Beamer für das richtige Heimkinoerlebnis noch nötig? Wir zeigen die Pros und Kontras im Streit TV vs. Beamer.

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Heimkino mit dem Beamer

Vorbei sind die Zeiten, in denen ein Videoprojektor unerschwinglich teuer und nervtötend laut war. Schon zu Preisen ab 400 Euro lassen sich Einstiegsmodelle finden, die dann sogar in passabler Qualität ihre Bilder an die Leinwand werfen. Highend-Modelle mit 4K-Auflösung, 3D-Funktionen und anderen spannenden Neuerungen kosten jedoch auch weiterhin Summen jenseits der 1000 Euro.

Für ein Projektor-Heimkino wird eine möglichst große und möglichst ebene Fläche benötigt. Während ein Fernseher meist einen Platz auf dem Sideboard oder direkt an der Wand findet, wird für den Beamer im Idealfall eine Leinwand benötigt. Um Platz zu sparen, lässt sich diese mit einer fernbedienbaren Motorsteuerung ausgestattet an der Decke anbringen. So wird die Leinwand nur dann ausgefahren, wenn tatsächlich ein Film geschaut werden soll. Der Projektor selbst steht zumeist in einiger Entfernung zur Leinwand, was den Aufbau oft erschwert – auf dem Wohnzimmertisch sieht ein Beamer eher unpassend aus und ansonsten sind meist nur wenige freie Plätze in der Mitte des Raumes zu finden. Sinnvoller ist es daher, den Beamer an die Zimmerdecke zu montieren. Ein einmaliger Aufwand, der Platz spart, aber einen Beamer mit Fernbedienung voraussetzt. Es wirft sich zudem die Frage auf, wie nun die Signalquellen (Blu-ray-Player, TV-Receiver, Medienplayer) mit dem Beamer verbunden werden ohne hässliche Strippen quer über die Zimmerdecke zu verteilen.

Praktischer sind da schon die etwas teureren Nahfeldprojektoren. Diese benötigen nur einen geringen Abstand zur Leinwand, meist nicht einmal einen halben Meter, und lassen sich daher bequem auf einem Sideboard unterbringen.

Sind diese Einstiegshürden einmal genommen, verwöhnt der Videoprojektor seinen Nutzer mit einmaligen Bilddiagonalen. Während Fernseher ab 55 Zoll Diagonale rapide im Preis steigen, sind mit einem geschickt platzierten Beamer problemlos mehrere Meter Diagonale möglich. Allerdings muss bei derart großen Projektionsflächen auf die Lichtstärke des Projektors und auf die Helligkeit im Raum geachtet werden. Lichtschwache, meist preiswerte, Projektoren erfordern einen komplett abgedunkelten Raum, helle Vorhänge vor den Fenstern reichen da nicht mehr. Lichtstarke Modelle indes finden sich kaum in den niedrigen Preisklassen.

Ein weiteres Manko, früher noch stärker als heutzutage, sind die Zusatzkosten, die bei einem Beamer mit der Zeit fast zwangsläufig auftreten. Die benötigte große Helligkeit erzeugen viele Projektoren mit speziellen Highend-Leuchtmitteln. Diese sind jedoch sehr teuer in der Anschaffung und zudem mit nur einer begrenzten Lebensdauer versehen. Zwar sind mittlerweile einige tausend Betriebsstunden mit einer solchen Beamerlampe möglich, ist das Leuchtmittel aber defekt, fallen schnell Kosten in Höhe von mehreren hundert Euro an. Abhilfe schaffen LED-Beamer, da die Leuchtdioden dieser Geräte nicht nur deutlich länger durchhalten sondern auch preiswerter in der Anschaffung sind. Leider fehlt es LED-Beamern an Leuchtstärke, so dass sie für ein ambitioniertes Heimkino nur selten in Frage kommen. Besser sind Laser-Projektoren, da auch hier das Leuchtmittel deutlich länger hält als bei klassischen Lampen und dazu auch die Lichtausbeute höher ist als bei LEDs.

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Argumente Pro Beamer:

  • Große Bilddiagonalen, fast wie im Kino
  • Transportabel
  • Nahdistanzbeamer verhalten sich vom Aufbau ähnlich wie Fernseher
  • Perfekt auch für Präsentationen und Fotoabende geeignet
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Argumente Kontra Beamer:

  • Leuchtstarke und hochauflösende Modelle sind teuer
  • Leuchtmittel erzeugen Zusatzkosten
  • Aufbau etwas aufwändiger als beim TV
  • Abgedunkeltes Wohnzimmer vonnöten
  • Störende Lüftergeräusche

Heimkino mit dem Fernseher

Röhrenfernseher, die den ganzen Raum dominieren und den Stromzähler hektisch drehen lassen, sind glücklicherweise aus der Mode. Flachbildschirme sind mit immer größeren Displaydiagonalen und zu immer interessanteren Preisen erhältlich. Galten 40 Zoll vor einigen Jahren noch als akzeptable und gerade so bezahlbare Wohnzimmergröße, wirken diese Fernseher heute fast schon winzig an der Wand. Die wohl beliebteste Größe beträgt aktuell 55 Zoll, auch weil diese Modelle noch in bezahlbaren Preisregionen angesiedelt sind, größer wird schnell teurer.

Um ein eindrucksvolles Heimkino aufzubauen, eignen sich 55-Zoll-Fernseher bereits recht gut. Beeindruckender wird es natürlich mit noch größeren Fernsehern. Bei Diagonalen um 80 Zoll und mit UHD-Auflösung werden aber beachtliche Preise fällig. Im Gegenzug gönnen die Hersteller ihren Fernsehern auch einige Zusatzfunktionen, die Beamer beispielsweise nicht bieten.

So sind die Smart-TV-Fähigkeiten moderner Fernseher bereits auf einem hohen Niveau, Tuner für die gängigen Empfangsstandards DVB-T, DVB-S und DVB-C sind, mitsamt CI-Slot für Smartcards, ebenfalls vorhanden. Per USB lassen sich Festplatten und Speichersticks anschließen, um von diesen Datenträgern Filme, Musik und Fotos wiederzugeben. Aufnahmefunktionen auf eben diese Speichermedien sind ebenfalls integriert, so dass ein moderner Fernseher auch den Videorekorder ersetzt. Pfiffige Bedienmöglichkeiten per Gesten- und Sprachsteuerung für die Internetfunktionen sind ebenfalls integriert, gleiches gilt in einigen Fällen für eine Webcam, die den Fernseher für Skype-Telefonate vorbereitet. All diese Funktionen müssen bei Beamern nachgerüstet werden – im Falle der Smartfunktionen ist das dank preiswerter Sticks wie dem Fire TV Stick von Amazon kein Problem, Tuner, Aufnahmefunktionen und alles weitere stören dann aber doch am Aufstellplatz des Projektors.

Einen Nachteil der Videoprojektoren haben Fernseher indes nicht: Der Raum muss für den Filmgenuss nicht komplett abgedunkelt werden. Zwar spiegeln einige Fernseher recht stark, so dass direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden sollte, weitere Gedanken muss man sich als TV-Nutzer jedoch nicht machen. Und während Beamer schon aus Kostengründen wohl nur für den Spielfilm am Abend genutzt werden, ist der Fernseher der Allround-Unterhalter, mit dem eben auch Nachrichten und Serien geschaut werden können, ohne gleich die Lebensdauer einer teuren Lampe im Blick haben zu müssen.

Mit einer Halterung an der Wand nimmt selbst ein großer Fernseher kaum Platz im Wohnzimmer ein – eine Beamer-Leinwand benötigt schließlich auch Platz. Und dann ist da noch der Stromverbrauch: LED-beleuchtete Fernseher genehmigen sich zwischen 40 und 80 Watt, herkömmlich beleuchtete Beamer verbrauchen das drei- bis vierfache davon.

Argumente Pro Fernseher:

  • Wenig Platzbedarf
  • Keine Folgekosten durch Verbrauchsmaterial (Leuchtmittel)
  • Medienplayer und Tuner integriert
  • Geringer Energiebedarf
  • Auch in nicht abgedunkelten Räumen gut nutzbar
  • Bilddiagonalen geringer als bei Beamern
  • Große TV-Geräte sind sehr teuer

Argumente Kontra Fernseher:

  • Bilddiagonalen geringer als bei Beamern
  • Große TV-Geräte sind sehr teuer

Fazit

Fernseher oder Beamer? Das muss zwar weiterhin jeder für sich selbst entscheiden, den Alltagstest gewinnt allerdings der Fernseher. Mit integrierten Tunern und Medienplayern, Aufnahmefunktionen und anderen Extras schlägt der Fernseher den Beamer schon bei der Ausstattung. Dazu kommt ein deutlich geringerer Energiebedarf. Während ein Beamer seine Abwärme per Lüfter in den Raum pustet und dabei Lärm erzeugt, integrieren TV-Hersteller in ihre Fernseher Subwoofer und immer klangstärkere Lautsprecher für guten Ton.

Wer keine Kompromisse eingehen mag, kann sich auch beides zulegen: Den Fernseher für den Alltag und einen Beamer mitsamt per Motor ausfahrbarer Leinwand für die bombastischen Kinoabende. Um die Anschaffung einer ordentlichen Lautsprecherkonfiguration sollte sich ohnehin niemand drücken, diese lässt sich dann auch für beide Geräte nutzen. Ein weiterer Vorteil des Doppel-Kaufes: Die Lampe im Beamer wird geschont, wenn nur gelegentlich ein Film damit geschaut wird. Und der Fernseher hilft im Alltag Strom zu sparen.

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