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Corona-Krise

Kurzarbeit für Beschäftigte bleibt weiter möglich

  • Veröffentlicht: 16.09.2020
  • 13:33 Uhr
  • dpa
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Millionenfach landeten Beschäftigte in Deutschland wegen der Corona-Krise in Kurzarbeit. Dieses teure Rezept gegen die Krise war befristet - aber Normalbetrieb in Deutschland ist noch nicht absehbar.

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Deutschlands Unternehmen sollen ihre Beschäftigten wegen der Corona-Krise auch weiter leichter in Kurzarbeit schicken können. "Kurzarbeit ist die stabilste Brücke über ein tiefes wirtschaftliches Tal", sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) nach dem Beschluss eines entsprechenden Gesetzentwurfs im Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin.

Wirtschaftsforscher hatten gemahnt, Unternehmen mit veraltetem Geschäftsmodell nicht durch Kurzarbeit künstlich am Leben zu erhalten. Heil hielt dem entgegen, wer jetzt von Zerstörung von Unternehmen träume, verhalte sich zynisch. In der Corona-Krise gelte es zunächst, die Substanz zu erhalten.

Die Bezugszeit für das Kurzarbeitergeld soll auf bis zu 24 Monate verlängert werden, maximal bis Ende 2021. Die Verlängerung soll für alle Betriebe mit einem Beginn der Kurzarbeit bis Ende 2020 gelten.

Das Kurzarbeitergeld wird weiter von sonst 67 Prozent auf 70 Prozent des Lohns erhöht - und für Berufstätige mit Kindern auf 77 Prozent. Diese Erhöhung greift ab dem vierten Monat. Ab dem siebten Monat gibt es 80 beziehungsweise 87 Prozent. Von der Erhöhung profitieren alle Beschäftigten mit Eintritt in Kurzarbeit bis zum 31. März 2021. Minijobs bis 450 Euro bleiben bis Ende 2021 generell anrechnungsfrei.

Sozialversicherungsbeiträge sollen erstattet werden

Die Sozialversicherungsbeiträge für Kurzarbeiter sollen bis 30. Juni 2021 vollständig erstattet werden. Dann sollen die Beiträge bis Ende 2021 zur Hälfte erstattet werden - außer dann, wenn während der Kurzarbeit der Betroffene weiterqualifiziert wird. Dann kann die Erstattung auf 100 Prozent erhöht werden. Das gilt für Betriebe, die vor dem 1. Juli 2021 mit Kurzarbeit starten. Heil sagte, wo es gehe, solle Kurzarbeit mit Weiterbildung verbunden werden.

Seit Jahresbeginn drückte die Krise die Einnahmen der Bundesagentur für Arbeit (BA) bis August um mehr als 1,2 Milliarden Euro im Vorjahresvergleich - die Ausgaben stiegen um knapp 17,4 Milliarden Euro. Die Ausgaben für konjunkturelle Kurzarbeit betrugen bis August 8,1 Milliarden Euro, die Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge beim Kurzarbeitergeld schlug mit 6,2 Milliarden Euro zu Buche.

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