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Warnstreiks legen Tegel und Schönefeld lahm

Berlin liegt am Boden

  • Veröffentlicht: 07.01.2019
  • 10:31 Uhr
  • dpa
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Reisende an den Berliner Flughäfen brauchten am Montag starke Nerven. Verdi hatte die Sicherheitsleute zum Warnstreik aufgerufen, viele Flüge fielen aus. Es könnte nicht der letzte Ausstand gewesen sein.

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Viele Passagiere haben am Montagmorgen einen Warnstreik der Sicherheitsleute an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld zu spüren bekommen. Rund 400 Mitarbeiter waren dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi gefolgt und hatten von 5.00 Uhr bis kurz vor 9.00 Uhr ihre Arbeit niedergelegt. "Wir hoffen jetzt, dass von Arbeitgeberseite die Signale verstanden werden", sagte ein Verdi-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Auf den Airports sei alles soweit ruhig geblieben, die Fluggäste seien offensichtlich gut informiert gewesen, teilte ein Sprecher der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB) mit. Knapp 50 Verbindungen seien ausgefallen. In Schönefeld seien zudem rund 25 Flüge hinter das Warnstreik-Ende verschoben worden. Ab 10.00 Uhr sollte der Betrieb wieder normal weiterlaufen.

Verdi fordert für die Beschäftigten in der Flugsicherheit bundesweit einen Stundenlohn von 20 Euro. Zu dem Warnstreik hatte die Gewerkschaft nach dem Scheitern der letzten Verhandlungen mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) aufgerufen.

Stundenlohn von 20 Euro gefordert

Zudem könnte es weitere Streiks auch andernorts geben. Kein Flughafen könne davon ausgeschlossen werden, so der Verdi-Sprecher. Bundesweit arbeiten rund 23 000 Menschen in der Flugsicherheit, in Berlin sind es den Angaben zufolge insgesamt etwa 3000 an beiden Airports.

Nach den letzten Gesprächen im Dezember hatte Rainer Friebertshäuser, Leiter der Tarifkommission auf Arbeitgeberseite, gesagt: "Verdi will scheinbar keinen Tarifvertrag verhandeln, sondern lieber streiken." Nach seiner Darstellung soll die Gewerkschaft stur an der Forderung nach einem einheitlichen Stundenlohn festhalten. Das würde in einzelnen Tarifgebieten bis zu 55 Prozent mehr Geld bedeuten. Die Arbeitgeber hätten bisher 2 bis 8,1 Prozent pro Jahr angeboten.

Lufthansa-Vorstand Detlef Kayser kritisierte: "Es ist bedauerlich, dass das neue Jahr schon wieder mit Unregelmäßigkeiten für unsere Fluggäste beginnt." Der Konzern musste aufgrund des Warnstreiks Verbindungen streichen. Die nächste Runde der Tarifverhandlungen ist für den 23. Januar angesetzt.

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