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Portrait

Donald Trump - der "America First"-Präsident

  • Veröffentlicht: 28.09.2020
  • 17:45 Uhr
  • dpa
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Donald Trump präsentiert sich als Gegenentwurf zum Berufspolitiker. Mit seiner unkonventionellen und oftmals brachialen Art hat der US-Präsident die alte Weltordnung auf den Kopf gestellt. Kritik, die es reichlich gibt, prallt an ihm ab.

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Als der New Yorker Immobilienmagnat Donald Trump im Juni 2015 erklärte, er wolle Präsidentschaftskandidat der Republikaner werden, galt er als krasser Außenseiter. Kaum jemand traute dem früheren Reality-TV-Star zu, sich gegen die Mitbewerber durchzusetzen - geschweige denn, tatsächlich Präsident der USA zu werden. Völlig überraschend gewann der politisch unerfahrene Milliardär bei der Wahl im November 2016 dann gegen seine demokratische Konkurrentin Hillary Clinton. Im November will der 74-Jährige das Kunststück wiederholen und seinen demokratischen Herausforderer Joe Biden schlagen.

EIN PRÄSIDENT, DER AUS DER ROLLE FÄLLT

Einen solchen US-Präsidenten hat die Welt vorher noch nicht gesehen. Mit seiner konfrontativen Art hat Trump seit seinem Einzug ins Weiße Haus etliche Normen und Gepflogenheiten außer Kraft gesetzt, die bis dahin lange galten. Auch die alte Weltordnung stellte er auf den Kopf. Den Nato-Bündnisstaaten drohte er mit dem Rückzug der USA aus der Allianz. Mit China und der EU brach er Handelskonflikte vom Zaun. Weltpolitik macht der «America First»-Präsident per Twitter, wo ihm 84 Millionen Menschen folgen. Seine Gegner greift er ebenfalls über Twitter an, gelegentlich auch unter der Gürtellinie.

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TRUMP UND DIE AUTOKRATEN

Zu Autokraten wie Kremlchef Wladimir Putin pflegt der US-Präsident ein gutes Verhältnis, über seine Beziehung zum nordkoreanischen Diktator Kim Jong-Un sagte Trump einst: «Wir haben uns ineinander verliebt.» Alte Verbündete wie Deutschland geht Trump dagegen hart an. Im Streit um Verteidigungsausgaben bestrafte er Deutschland mit der Ankündigung, ein Drittel der US-Soldaten abzuziehen.

Seine Unterstützer schätzen seine unkonventionelle Art, mit der er sich als Gegenentwurf zu Berufspolitikern wie Biden präsentiert. Dass Trump viel Zeit auf dem Golfplatz verbringt (und dort nach Angaben von Kritikern nicht immer ehrlich spielt), hat ihm bei seinen Anhängern nicht geschadet.

DIE FAMILIE

An der Seite des 45. US-Präsidenten steht First Lady Melania. Die 50-Jährige ist seine dritte Ehefrau, gemeinsam haben sie den Sohn Barron. Um die Ehe ranken sich Gerüchte. Die CNN-Journalistin Kate Bennett schrieb in ihrer nicht autorisierten Biografie «Free, Melania», die Eheleute hätten getrennte Schlafzimmer im Weißen Haus. Die First Lady habe hinter den Kulissen aber erheblichen Einfluss auf den Präsidenten. Im Weißen Haus stehen Donald Trump außerdem Tochter Ivanka aus der ersten Ehe und deren Gatte Jared Kushner als offizielle Berater zur Seite. Trumps Firmen werden von den Söhnen Donald Jr. und Eric geführt, seit der Vater im Oval Office sitzt.

Wenig schmeichelhaft war ein Enthüllungsbuch von Präsidentennichte Mary Trump, das kurz vor der Wahl erschien. Die promovierte Psychologin bescheinigt ihrem Onkel darin, ein Narzisst zu sein. In ihrem Buch warnt Mary Trump vor einem «Ende der amerikanischen Demokratie» im Falle einer Wiederwahl ihres Onkels - den sie für einen pathologischen Lügner und für einen Rassisten hält.

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ANSCHULDIGUNGEN GEGEN TRUMP

Die Liste der Vorwürfe gegen Trump ist lang. Auf der persönlichen Seite wurden ihm aus der Zeit vor seinem Amtsantritt mehrere Affären vorgeworfen - darunter eine mit der Pornodarstellerin Stormy Daniels, während Melania schwanger war. Trump dementiert jegliche Seitensprünge. Auch politisch wurde seine Amtszeit von schweren Anschuldigungen überschattet, die Trump ebenfalls pauschal dementierte: Etwa die Russland-Affäre, bei der es um etwaige Beziehungen zwischen dem Trump-Wahlkampfteam und Vertretern Russlands ging - FBI-Sonderermittler Robert Mueller fand keine Beweise dafür.

Bald darauf folgte die Ukraine-Affäre, in der Trump vorgeworfen wurde, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu Ermittlungen gegen Biden gedrängt zu haben. Trump musste sich deswegen als erst dritter Präsident in der Geschichte der USA einem Amtsenthebungsverfahren unterziehen. An dessen Ende wurde er durch die Mehrheit seiner Republikaner im Senat freigesprochen. Dass Trump trotz der massiven Vorwürfe gegen seine Person weiterhin im Amt ist, beweist: Er ist ein Überlebenskünstler. Ob das für eine zweite Amtszeit reicht, ist angesichts schlechter Umfragewerte ungewiss.

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