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Fußball-Bundesliga

Werder Bremen taumelt weiter - Fortuna Letzter

  • Veröffentlicht: 26.01.2020
  • 20:10 Uhr
  • dpa
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© Carmen Jaspersen/dpa

Das halbe Dutzend Heimniederlagen ist voll. Werder Bremen steckt auch wegen seiner Schwäche im Weserstadion tief im Tabellenkeller fest. Auch Fortuna Düsseldorf steckt weiter in der Krise.

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Die eklatante Heimschwäche macht die Lage für Werder Bremen im Abstiegskampf immer bedrohlicher. Gegen die TSG 1899 Hoffenheim verloren die Norddeutschen am Sonntag in der Bundesliga 0:3 (0:0) und kassierten damit bereits die 6. Saisonniederlage im Weserstadion. Bislang konnte das Team von Trainer Florian Kohfeldt zu Hause erst eine Partie gewinnen.

Vor 40.000 Zuschauern besiegelten ein Eigentor von Davy Klaassen (65. Minute), ein Hacken-Tor von Christoph Baumgartner (79.) und ein Treffer von Sargis Adamyan (83.) den nächsten herben Rückschlag für die Bremer, die nach dem 1:0 in Düsseldorf zum Rückrundenstart vor einer Woche noch auf die Wende gehofft hatten. So bleibt die Situation für die Grün-Weißen aber extrem prekär.

Werder zeigte sich zwar auch dank Neuzugang Kevin Vogt defensiv lange Zeit stabiler, offensiv blieben die Bremer aber erschreckend harmlos. Bis zum Ende der Transferperiode am 31. Januar benötigen die Hanseaten dringend noch einen neuen Stürmer, soll es mit dem Klassenerhalt klappen.

Eigentor verdeutlicht Werders verkorkste Saison

Bremens Hoffnungsträger Vogt war rechtzeitig für das Duell mit seinem Ex-Club wieder fit geworden. Nur eine Woche nach seiner im Spiel bei Fortuna Düsseldorf erlittenen Gehirnerschütterung meldete sich der Winter-Transfer gesund und feierte damit sein Heim-Debüt für die Grün-Weißen. Mit seiner Ausstrahlung und Präsenz tat der Abwehrchef dem Spiel der Hausherren sehr gut. Werder war von Beginn an bemüht, Druck aufzubauen. Allerdings blieb im Spiel nach vorne bei den Norddeutschen wie so oft in dieser Saison vieles Stückwerk. Bis auf einen Vogt-Kopfball brachten die Hausherren daher zunächst nicht viel zustande.

Die beiden besten Gelegenheiten in einer insgesamt ereignisarmen ersten Halbzeit hatten so die Gäste. Doch Andrej Kramaric traf erst frei stehend nur das Außennetz, dann scheiterte er an Werder-Torwart Jiri Pavlenka. Hoffenheims Trainer Alfred Schreuder hatte sein Team nach der Auftaktpleite gegen Frankfurt auf 4 Positionen verändert. Auch, weil der Norweger Havard Nordtveit kurzfristig wegen Problemen am Oberschenkel passen musste. Im Sturm feierte der Israeli Munas Dabbur sein Startelf-Debüt. Der im Winter vom FC Sevilla gekommene Angreifer blieb aber bis auf eine Chance kurz nach der Pause wirkungslos.

Die Bremer wurden nach dem Seitenwechsel offensiver und kamen durch Maximilian Eggestein zu ersten Möglichkeiten. Der Treffer fiel aber auf der anderen Seite. Nach einer Ecke senkte sich der Ball aus dem Getümmel ins Bremer Gehäuse, Klaassen war als letzter Spieler noch dran. Ein Gegentor, wie es typisch ist für die verkorkste Bremer Saison. Schon gegen Mainz hatte ein kurioses Eigentor von Pavlenka die Niederlage eingeleitet. Danach brach Werder wieder auseinander und agierte wie ein Absteiger. Hoffenheim nutzte die Schwäche zu 2 weiteren Toren.

Stuhl von Funkel wackelt nach nächster Pleite gehörig

Unterdessen nimmt der Druck auf Fortuna Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel nach der 5. Niederlage aus den letzten 6 Spielen und dem Absturz auf den letzten Tabellenplatz zu. Nachdem unter der Woche interne Kritik an dem Trainer-Routinier bekannt geworden war, verlor die Fortuna 0:3 (0:1) bei Bayer Leverkusen und ist erstmals seit Dezember 2018 wieder Letzter. Als Statement gegen Funkel war die Leistung der Fortuna vor 26.250 Zuschauern bei der verdienten Niederlage nicht zu werten, dennoch dürfte die Partie am Samstag gegen Eintracht Frankfurt für Funkel zum Endspiel werden.

Die Leverkusener starteten dagegen mit 6 Punkten aus 2 Spielen ideal aus der Winterpause und verbesserten sich bei der erhofften Aufholjagd auf die Champions-League-Plätze auf Rang 5. Nationalspieler Kai Havertz (40.), der in der Vorwoche in Paderborn seine 4-monatige Torflaute beendet hatte, und Kapitän Lars Bender (79.) schossen die Tore. Lucas Alario verwandelte einen Foulelfmeter zum 3:0 (89.).

Gespannt waren viele Beobachter, ob Funkel Oliver Fink (37) und Adam Bodzek (34) wieder aufbieten würde. Das Festhalten an den Routiniers war ihm zuletzt vorgeworfen worden. Fink spielte 1 Stunde lang, Bodzek gar nicht - er fiel wegen Adduktorenproblemen aus.

Düsseldorf schnuppert am Ausgleich

Die Gäste überließen Leverkusen wie vermutet den Ball, ohne sich komplett in der eigenen Hälfte einzuigeln. Dank großer Leidenschaft und Kompaktheit ließ die Fortuna in der 1. Viertelstunde, in der Bayer mit 7 Toren das gefährlichste Team der Liga ist, nur einen Schuss zu.

Nachdem Markus Suttner nach einem Schuss von Karim Bellarabi auf der Linie rettete (27.), wäre die Fortuna plötzlich fast in Führung gegangen: Eine Hereingabe von Suttner verpasste der für Dawid Kownacki ins Team gerutschte Erik Thommy im Fünfmeterraum knapp (30.). 5 Minuten vor der Pause köpfte Havertz dann aber eine Flanke von Bellarabi ein. Und hätte Kevin Volland bei einem Schuss von Jonathan Tah nicht im Weg gestanden (43.), hätte Bayer zur Pause schon 2:0 geführt.

Nach dem Wechsel erhöhte Leverkusen zunächst Dominanz und Druck. Doch der glücklose Kevin Volland (55./61.) sowie der eifrige Moussa Diaby (58.), der mit 35,95 km/h den zweitschnellsten in der Liga gemessenen Sprint hinlegte, vergaben beste Chancen. Funkel wurde nun emotionaler, lief immer wieder zum Spielfeldrand. Und tatsächlich berappelten sich die taumelnden Gäste und hätten durch Rouwen Hennings fast den Ausgleich erzielt (62.). Doch Bayer hatte weiter viele Chancen, eine davon nutzte Lars Bender nach einer Ecke am langen Pfosten.

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