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Für Kohfeldt bleibt Leipzig schwieriges Pflaster

"Scheiße an den Füßen": Wolfsburger Krise verschärft sich weiter

  • Veröffentlicht: 23.01.2022
  • 21:23 Uhr
  • dpa
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© dpa

0:2 - kein Tor, kein Punkt. Die nächste Niederlage für den VfL Wolfsburg. Die Niedersachsen kämpfen aufopferungsvoll gegen RB Leipzig - alles vergeblich. Gegen Fürth in zwei Wochen wird Kohfeldt aber auch wieder das Team coachen. Die Garantie hat er.

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Florian Kohfeldt musste schon wieder dem gegnerischen Trainer gratulieren, die erneut geschlagenen Spieler des VfL Wolfsburg standen mit leeren Blicken auf dem Rasen. RB Leipzig hat die sportliche Krise der Niedersachsen in der Fußball-Bundesliga weiter verschärft. Das aufopferungsvoll kämpfende Kohfeldt-Team verlor am Sonntag mit 0:2 (0:0) beim deutschen Vizemeister und wartet nun seit elf Pflichtspielen auf einen Sieg. Der Relegationsrang ist nur noch zwei Punkte entfernt. "Es ist extrem enttäuschend für uns und frustrierend", sagte Wolfsburgs Sportdirektor Marcel Schäfer.

Den Trainer infrage stellen wollte Schäfer aber nicht. In der Länderspielpause soll Kohfeldt die Mannschaft auf das eminent wichtige Spiel gegen den erstarkenden Tabellenletzten SpVgg Greuther Fürth vorbereiten. "Es ist auch so, dass wir gemeinschaftlich durch diese Phase durchgehen wollen", betonte Schäfer und antwortete beim Sender DAZN auf eine entsprechende Frage mit einem klaren Ja.

Zwei von möglichen 27 Punkten holten die Wolfsburger zuletzt, von den elf sieglosen Partien gingen neun verloren. "Hat man Scheiße an den Füßen, läuft es einfach scheiße", betonte Wolfsburgs Maximilan Arnold. "Wir alle haben alles gegeben", sagte Keeper und Kapitän Coen Kasteels: "Das ist sehr bitter."

Leipzig schaffte indes unter Cheftrainer Domenico Tedesco den dritten Meisterschaftssieg in Serie ein, zum Dank gab's nach dem Schlusspfiff vom Coach eine Umarmung für die Spieler beim abschließenden Kreis noch auf dem Platz. "Das Gesicht, was wir jetzt zeigen, ist unser wahres Gesicht", sagte Mittelfeldspieler Kevin Kampl. "Das war ein sehr guter Monat", lobte RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff.

Willi Orban erzielte in der 76. Minute vor zugelassenen 1000 Zuschauern in der Red-Bull-Arena die Führung, Josko Gvardiol machte alle Resthoffnungen der Gäste mit seinem Tor an seinem 20. Geburtstag in der 84. Minute endgültig zunichte.

"Jede Woche neu zu korrigieren, kann nicht der Weg sein"

Im Duell der beiden Jahrgangsbesten beim DFB-Trainerkurs nahm Tedesco drei Wechsel im Vergleich zum 2:0 im DFB-Pokal gegen Hansa Rostock vor. Unter anderen setzte er auf Youngster Hugo Novoa neben Stürmer André Silva. Kohfeldt brachte für den gelbgesperrten Renato Steffen Aster Vranckx. Er setze in der kritischen Phase auf "Stabilität. Jede Woche neu zu korrigieren, kann nicht der Weg sein", betonte er vor dem Spiel beim TV-Sender DAZN. Man müsse die dominanten Phasen von RB auch mal aushalten, forderte er.

Die wie die Gäste nach dem Tod von Dresden-Legende Hans-Jürgen Dörner mit Trauerflor spielenden Leipziger begannen spielbestimmend mit viel Ballbesitz. Doch viel kam zunächst nicht raus. Die erste Torchance hatte Novoa (18.) mit einem Distanzschuss, den Casteels parierte. Die Wolfsburger schirmten ihren Sechzehner ab. Aufgrund der hoch aufrückenden RB-Defensive boten sich dem VfL immer wieder Konterchancen, diese wurden jedoch leichtfertig verspielt.

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Für Kohfeldt bleibt Leipzig schwieriges Pflaster

Die Gäste wurden mutiger, bekamen mehr Spielanteile und hatten bei einem Freistoß von Vranckx (38.) die Chance zur Führung. Doch Peter Gulacsi wehrte den Direktschuss aus 25 Metern zur Ecke ab. Gleich danach war der ungarische Nationalkeeper erneut zur Stelle und parierte aus Nahdistanz - wieder gegen Vranckx. Das plötzliche Plus an Chancen gefiel Kohfeldt, der mit dem Halbzeitpfiff emotional alle Spieler abklatschte.

Nach dem Wechsel war die fußballerisch magere, aber umkämpfte Partie völlig offen. Beide Teams machten im Spielaufbau zu viele Fehler. Tedesco setzte in der 55. Minute mit Lukas Klostermann, Dani Olmo und Tyler Adams neue Akzente. Das zeigte Wirkung. Orban (58.) jagte den Ball aus Nahdistanz ins Netz, doch es war Abseits. Nach gut einer Stunde drückte RB und erhöhte den Druck. Nach einem Kopfball von Silva an den Pfosten drückte Orban den Ball aus eineinhalb Metern ebenfalls per Kopf erneut über die Linie - und der Treffer galt, ehe Gvardiol nachlegte - bestätigt durch den Videobeweis.

Für Kohfeldt bleibt Leipzig damit ein schwieriges Pflaster. In der Bundesliga trat er fünfmal bei RB an und verlor jedes Mal.

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