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Eishockey-Kampf nicht belohnt

Deutsches WM-Aus gegen Tschechien

  • Veröffentlicht: 23.05.2019
  • 22:41 Uhr
  • dpa
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Trotz einer lange starken Leistung hat Deutschlands Eishockey-Team den Viertelfinal-Coup bei der WM gegen Tschechien verpasst.

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Trotz einer lange starken Leistung hat Deutschlands Eishockey-Team den Viertelfinal-Coup bei der WM gegen Tschechien verpasst. Nach dem erst am Ende deutlichen 1:5 (0:0, 1:1, 0:4) am Donnerstag in Bratislava belegt das Team von Bundestrainer Toni Söderholm Platz sechs. Dies ist die beste WM-Platzierung seit dem vierten Platz 2010. Die zudem erreichte direkte Qualifikation für Olympia 2022 hatte zuvor bereits festgestanden. Ein Tor von Frank Mauer (38. Minute) genügte gegen den zwölfmaligen Weltmeister nicht zur möglichen Überraschung.

Eiskalt

Stattdessen spielt Tschechien am Samstag im Halbfinale gegen Kanada. Für den Favoriten trafen zunächst Jan Kovar (34./60.) und Superstar Jakub Voracek (45.). Als Deutschland sich am Schluss gegen das WM-Aus stemmte, schlugen die tschechischen Stars durch Dominik Kubalik (52.) und Ondrej Palat (54.) eiskalt zu. Bei zwei Gegentreffern sah ausgerechnet Stanley-Cup-Sieger Philipp Grubauer im deutschen Tor nicht gut aus.

Damit bleibt es auch bei der elften WM-Viertelfinal-Teilnahme Deutschlands bei nur einem Sieg seit der Einführung 1992. 2010 war Deutschland unter dem damaligen Bundestrainer Uwe Krupp ins Halbfinale eingezogen. "Wir haben schon unheimlich viel erreicht", hatte Krupp vor dem Spiel bei Sport1 gesagt und sich beeindruckt von Söderholms Arbeit gezeigt: "Top. Er macht einen Riesenjob."

"Bereit"

Der Finne hatte Deutschland bei seiner ersten WM als deutscher Bundestrainer zur besten Vorrunde überhaupt mit fünf Siegen aus sieben Spielen geführt. Nach dem 4:2 am Dienstag gegen Söderholms Heimatland Finnland war sein Team mit Selbstbewusstsein in das Match gegen den zwölfmaligen Weltmeister gegangen. "Wir sind bereit für weitere Aufgaben", hatte Kapitän Moritz Müller vor dem Spiel gesagt und ein erstes WM-Fazit abgelehnt. Von den Familien der Spieler hatte das Team zudem über kleine Videoclips aus der Heimat Unterstützung über die Social-Media-Kanäle erhalten.

Wie erwartet machten die Tschechen mit ihren elf NHL-Spielern in der Aufstellung und von rund 5000 Fans in der Ondrej-Nepela-Arena nach vorne gepeitscht zu Beginn mächtig Druck. Bereits in der zweiten Minute schob Kovar den Puck am schon geschlagenen DEB-Goalie Philipp Grubauer und am leeren Tor vorbei. "Ich kann mir schon vorstellen, dass das heute hier ein Auswärtsspiel für uns wird. Aber auch das ist ja toll. Genießen, aufsaugen, Spaß haben und richtig Gas geben", hatte Müller gemeint.

Offensiver

Rund zehn Minuten hatten die deutsche Auswahl zu überstehen, dann konnte sie auch gegen die Tschechen den von Söderholm geforderten neuen offensiveren Stil durchziehen. In der zwölften Minute war Leon Draisaitl erstmals durch, fuhr alleine auf das tschechische Tor zu, scheiterte aber an Torhüter Patrik Bartosak.

In der Verteidigung half das Comeback von Moitz Seider. Der 18-Jährige war beim 3:2-Vorrundensieg gegen WM-Gastgeber Slowakei am 15. Mai von Ladislav Nagy übel von hinten gegen die Bande gescheckt worden. "Ja, ich glaube er wollte schon früher spielen", hatte Söderholm vor dem Spiel bei Sport1 gesagt. Der Bundestrainer hatte bei dem Top-Talent aber kein Risiko eingehen wollen. "Er bringt uns viel Qualität", meinte Söderholm. In der Tat überzeugte der Mannheimer wieder mit seiner für sein Alter beeindruckenden Ruhe.

Ungefährlich

Problematisch war hingegen erneut das ungenügende Überzahlspiel Deutschlands. Die wenigen Strafzeiten der Tschechen nutzte die DEB-Auswahl nicht ansatzweise zu gefährlichen Situationen. Die Tschechen hingegen gingen nach gut einer halben Stunde etwas glücklich in Führung. Draisaitl verlor im Angriff den Puck und der ansonsten erneut souveräne NHL-Goalie Grubauer ließ darauf den nicht wirklich gefährlichen Schuss Kovars passieren. Mauer glich zwar kurz vor dem Ende des Mittelabschnitts aus, doch im Schlussdrittel machten die Tschechen noch einmal entscheidend Druck.

Beim Abstauber von Philadelphias Voracek war Grubauer machtlos. Kubalik vom Schweizer Club Ambri-Piotta und Tampa Bays Palat sorgten für die Entscheidung. Somit stand im 45. WM-Spiel gegen Tschechien am Ende die 36. Niederlage. Zuletzt hatte Deutschland vor zwölf Jahren 2:0 gewonnen.

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