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Deutsches Eishockey-Team im WM-Viertelfinale raus

  • Veröffentlicht: 26.05.2022
  • 19:36 Uhr
  • dpa
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© Martin Meissner/AP/dpa

Die Eishockey-WM ist für das deutsche Team vorbei. Nichts wird es im Viertelfinale mit der angestrebten Revanche gegen die Tschechen. Strafzeiten bringen das deutsche Team um die Chance aufs Halbfinale.

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Jungstar Moritz Seider blickte frustriert ins Leere, Bundestrainer Toni Söderholm musste schwer schlucken. Für Deutschlands Eishockey-Team sind die Hoffnungen auf die erste WM-Medaille seit 69 Jahren durch drei Unterzahl-Gegentreffer vorzeitig zerschellt. Mit dem 1:4 (0:2, 0:1, 1:1) gegen Tschechien war am Donnerstag schon im Viertelfinale bei der Weltmeisterschaft in Finnland Schluss für die deutsche Mannschaft, die sich durch Strafzeiten um ihre Chancen brachte.

Medaillen-Chance zerplatzt

"Die Enttäuschung ist schon groß. Ich hatte schon andere Pläne", sagte Coach Söderholm. Seine Auswahl konnte ein Jahr nach dem Halbfinal-Coup von Riga den Rückenwind der starken Vorrunde nicht nutzen. Wie vor drei Jahren wurden die höchst effizienten Tschechen im Viertelfinale zur Endstation, Seiders Treffer in der 54. Minute kam zu spät und war zu wenig.

Immerhin hatte die DEB-Auswahl zuvor mit der besten WM-Vorrunde einer deutschen Mannschaft den enttäuschenden Eindruck des frühen Scheiterns bei Olympia korrigiert. "Den Schritt, den wir bei Olympia zurück gemacht haben, den haben wir jetzt wieder nach vorn gemacht", sagte Abwehr-Routinier Korbinian Holzer.

Er sei "sehr stolz" auf seine Schützlinge, bekräftigte auch Söderholm. "Man hatte das Gefühl, dass unsere Mannschaft auf dem richtigen Weg war", sagte der Finne. Torwart Philipp Grubauer zog trotz der Ernüchterung ein positives Fazit: "Es war eine unglaubliche Truppe, es hat sehr viel Spaß gemacht."

Nach fünf Siegen in den sieben Gruppenspielen hatte so mancher schon vom Edelmetall gesprochen. Doch eine frühe Strafzeit für den Münchner Stürmer Yasin Ehliz und der schön herausgespielte Überzahltreffer des tschechischen NHL-Stars David Pastrnak in der 3. Minute wirkten gleich als Dämpfer.

Früh bahnte sich so die 25. Niederlage im 32. WM-Duell mit der früheren Eishockey-Großmacht an. Die mit neun NHL-Profis verstärkten Tschechen nutzten auch die zweite Überzahl eiskalt. Roman Cervenka schloss eine feine Kombination zum 2:0 (11.) ab, als der Düsseldorfer Stürmer Daniel Fischbuch auf der Strafbank saß. "Ein harter Schlag" sei das gewesen, räumte Söderholm ein. "Wir haben die Fehler in Unterzahl gemacht, das war spielentscheidend", sagte der bei den Gegentoren machtlose Schlussmann Grubauer.

Dabei hatten die Deutschen zuvor noch die wenigsten Strafzeiten aller Teams im Turnier gehabt und sich selten durch Unterzahlsituationen in die Bredouille gebracht. Doch beim Wiedersehen mit seinem früheren Coach und Mentor Kari Jalonen ging Söderholms Plan nicht auf. Der neue Nationaltrainer der Tschechen hatte sein Team taktisch bestens eingestellt und verhinderte so die Revanche der Deutschen für das bittere Aus beim 1:5 im WM-Viertelfinale von Bratislava 2019.

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"Wir hatten zu viel Respekt"

Erst am Ende des ersten Abschnitts kamen die Deutschen zu Torchancen, Lukas Reichel traf nur den Pfosten (19.). "Wenn du einfach keine Tore schießt, kannst du kein Spiel gewinnen. So war es halt", sagte der Angreifer aus der zweitklassigen nordamerikanischen Profiliga AHL. Auch die erste Überzahl zur Mitte des zweiten Spielabschnitts brachte für die DEB-Auswahl keinen Erfolg.

Stattdessen folgte die nächste Strafe und der nächste Nackenschlag. Verteidiger Holzer musste raus, David Krejci traf zum 3:0 (33.). "Wir hatten zu viel Respekt", räumte NHL-Profi Seider später ein.

Dass auch Eisbären-Angreifer Marcel Noebels am Pfosten scheiterte, passte zum gebrauchten Tag der Deutschen. "Mit einem Quäntchen Glück könnte ich jetzt hier mit einem Lachen vor euch stehen. Aber so ist es extrem bitter", sagte Abwehrspieler Leon Gawanke zu den vergebenen Gelegenheiten seiner Kollegen.

Neun Minuten vor Ende ging Söderholm dann voll ins Risiko, nahm bei Überzahl Keeper Grubauer zugunsten eines weiteren Angreifers vom Eis. Der Lohn war Seiders Fernschusstor zum 1:3. Die Wende aber gelang nicht mehr. Jiri Smejkal (59.) traf noch ins leere Tor.

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