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Änderung der Strategie

USA verstärken Engagement in Afghanistan

  • Veröffentlicht: 22.08.2017
  • 07:08 Uhr
  • dpa
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Bereits seit 16 Jahren dauert der Krieg der USA in Afghanistan. US-Präsident Trump will nun offenbar mehr Soldaten senden.

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US-Präsident Donald Trump hat sich gegen einen vorschnellen Rückzug der USA aus Afghanistan ausgesprochen. Die USA würden ihren Einsatz in dem bereits seit 16 Jahren andauernden Konflikt verstärken, sagte Trump am Montag (Ortszeit) vor Soldaten des US-Militärs. Eine genaue Zahl zur Truppenaufstockung nannte er jedoch nicht. Die USA müssten ein «ehrenhaftes und nachhaltiges Ergebnis» in der Region anstreben, so Trump. Ein hastiger Rückzug des Militärs könnte zu einem Vakuum führen, dass dann von Terroristen genutzt würde. Zuvor hatte Trumpnach eigenen Angaben auch über einen Abzug aus Afghanistan nachgedacht. Als Privatmann hatte er massive Kritik an dem Einsatz geäußert.

Das letzte Wort hat Mattis

Die neue Strategie der USA würde von der Situation und Fortschritten in dem Land abhängig gemacht, nicht von Zeitvorgaben. Er werde nicht über die Truppenzahl oder künftige Pläne für militärische Einsätze mehr sprechen, so Trump. Es ginge den USA nicht darum, andere Länder aufzubauen, sondern darum, Terroristen zu töten. Das Pentagon hatte empfohlen fast 4.000 neue Soldaten zu entsenden, derzeit sind dort rund 8.400 stationiert. Trump sagte, die Höhe der Truppenaufstockung entscheide Verteidigungsminister James Mattis.

Mattis deutete nach der Rede an, dass die USA die Zahl der Truppen aufstocken werde. Er habe mit dem Vorsitzenden des gemeinsamen Generalstabs gesprochen und diesen angewiesen, die Anordnungen Trumps umzusetzen. Er werde sich mit den US-Verbündeten und Nato-Mitgliedern beraten, von welchen einige ebenfalls zugesagt hätten, ihre Soldatenzahl zu erhöhen, so Mattis. «Gemeinsam werden wir die afghanischen Sicherheitskräfte dabei unterstützen, das Drehkreuz für Terroristen zu zerstören.»

Daumen hoch für Trump

Die Regierung Afghanistans lobte den Ansatz Trumps, mehr auf die Gegebenheiten im Land als auf Zeitvorgaben zu achten. Die Afghanen hätten in der Rede genaue die Dinge gehört, die sie hören müssten, sagte der US-Botschafter Afghanistans, Hamdullah Mohib. Eine Fokussierung auf Zahlen lenke lediglich von der eigentlich benötigten Unterstützung für Afghanistan ab. Mohib lobte zudem die Kritik an Pakistan.

Trump hatte in seiner Rede kritisiert, dass Pakistan zu wenig gegen Terroristen vorgehen würde. Die USA könnten dies nicht länger ruhig mit ansehen. Pakistan gäbe «Vermittlern von Chaos, Gewalt und Terror» einen Zufluchtsort, so Trump. Die Taliban und andere Gruppen würden in der Region und darüber hinaus eine große Bedrohung darstellen. Für den Krieg in Afghanistan sei es auch wichtig, die US-Strategie gegenüber Pakistan zu ändern.

Lange überfällig

Der republikanische Senator und Vorsitzende des Streitkräfteausschusses des Senats John McCain lobte Trump für dessen Entscheidung. Diese sei lange überfällig gewesen, so McCain. Er sah es als nötig an, dass Trump und weitere Befehlshaber des Militärs häufiger direkt zur Bevölkerung sprechen, um den Sinn des Kampfes zu erklären. Der Senatsausschuss werde im September eine Anhörung zu Trumps Afghanistan-Strategie abhalten, so McCain.

Ein Sprecher der Taliban sagte der Nachrichtenagentur AP, Trumps Äußerungen seien alt und undeutlich. «Die ganze Rede war alt», sagte Zabiullah Mujahid. Die Taliban würden mit einem genauere Plan antworten. In der vergangenen Woche hatten die Taliban einen Brief an Trump veröffentlicht, in welchem sie die USA vor einer Aufstockung der Truppen warnten.

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