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Von Rust nach Berlin

Union verlegt Wahlkampfauftakt

  • Veröffentlicht: 28.07.2021
  • 19:53 Uhr
  • dpa
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© dpa

Wahlkampf im Vergnügungspark, während in den Hochwassergebieten die Menschen bei den Aufräumarbeiten schuften? Diese Bilder könnten schlecht ankommen und für Häme sorgen. Und so sucht sich die Union einen anderen Ort für den Start in die heiße Wahlkampfphase.

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Aus Rücksicht auf die Aufräumarbeiten in den Hochwassergebieten verlegt die Union ihren Wahlkampfauftakt vom Europapark Rust in die Hauptstadt Berlin. Das haben die Generalsekretäre von CDU und CSU, Paul Ziemiak und Markus Blume, den Kandidatinnen und Kandidaten beider Parteien geschrieben.

Ursprünglich war in dem Vergnügungspark in Baden-Württemberg eine mehrtägige Veranstaltung geplant, an der neben Kanzlerkandidat Armin Laschet und CSU-Chef Markus Söder auch alle Bundestagskandidaten teilnehmen sollten. Es werde stattdessen einen "zentralen Wahlkampfauftakt am 21. August in einem anderen Rahmen in Berlin" geben, heißt es in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur und dem Nachrichtenportal "The Pioneer" vorliegt.

Darin wird die Verlegung so begründet: "Das Krisenmanagement sowie die Wiederaufbauarbeiten in den betroffenen Regionen der Unwetter-Katastrophe erfordern unsere Aufmerksamkeit und unseren Einsatz." Nun soll nach einem hybriden Event mit "Deutschlands größter Tür-Zu-Tür-Aktion im ganzen Land" die heiße Wahlkampfphase eingeläutet werden. Wahlkampf finde vor Ort bei den Menschen statt, schrieben die Generalsekretäre. Den Wahlkampfabschluss planen CDU und CSU für den 24. September auf dem Münchner Nockherberg. Zwei Tage später ist die Bundestagswahl.

In einer neuen Forsa-Umfrage verliert die Union im Vergleich zur Vorwoche zwei Prozentpunkte und kommt nur noch auf 26 Prozent. Die Grünen legen zwei Punkte zu und erreichen 21 Prozent, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten RTL/ntv-Trendbarometer hervorgeht. Die SPD verliert einen Punkt und liegt nun bei 15 Prozent. Nur noch zwei Punkte dahinter liegt die FDP. Die AfD kommt auf 10 Prozent, die Linke auf 7.

Bei der Kanzlerpräferenz sackt Laschet ab. Könnten die Menschen in Deutschland den Kanzler direkt wählen, würden sich jetzt nur noch 17 Prozent für ihn entscheiden. Das sind sechs Prozentpunkte weniger als vor einer Woche. Damit rutscht der CDU-Vorsitzende vom ersten auf den letzten Platz, hinter Grünen-Chefin Annalena Baerbock (19 Prozent) und SPD-Spitzenkandidat Olaf Scholz (18 Prozent). 45 Prozent würden keinen der drei wählen.

Die Grünen verbessern sich

Auch eine Allensbach-Umfrage im Auftrag der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwoch) sieht die Union im Rückwärtsgang. Nach den vor der Hochwasserkatastrophe erhobenen Daten fällt sie von 31,5 auf 30 Prozent. Die Grünen verbessern sich dagegen von 18 auf 19,5 Prozent. Die SPD verliert leicht von 16,5 auf 16 Prozent. FDP und AfD liegen unverändert 12 und 9,5 Prozent. Die Linke legt leicht von 6,5 auf 7 Prozent zu.

Wahlumfragen sind generell mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.

In einer gms-Umfrage vom Dienstag waren CDU und CSU um zwei Punkte auf 30 Prozent geklettert und die Grünen um zwei Punkte auf 18 Prozent gefallen. Die SPD lag hier bei 15, die FDP bei 12, die AfD bei 10 und die Linke bei 7 Prozent.

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