Anzeige
Verteidigungsministerin kommt zum Moorbrand

Kritik an Bundeswehr

  • Veröffentlicht: 22.09.2018
  • 08:09 Uhr
  • dpa
Article Image Media
© dpa

Die Bundeswehr steckt bei Raketentests ein Moor in Brand - jetzt schaut sich die Verteidigungsministerin die Auswirkungen an. Schon vorher räumt sie Fehler ein.

Anzeige

Seit über zwei Wochen schwelt auf einem Bundeswehr-Testgelände bei Meppen ein Moorbrand - nun fährt Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) ins Emsland. Sie wolle sich am Samstag (10.30 Uhr) vor Ort ein Bild von der Lage machen und den rund 1000 Einsatzkräften danken, teilte das Ministerium mit. Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und sein Stellvertreter Bernd Althusmann kommen (CDU) nach Meppen.

Am Freitag entschuldigte sich von der Leyen bereits bei den Anwohnern. Der Brand sei "ein sehr ernster Vorfall, der so nicht passieren darf", sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Das Feuer war Anfang September bei Raketentests auf dem Bundeswehr-Gelände ausgebrochen. Mittlerweile brennen dort 800 Hektar Torf. Sturmböen drohten am Freitag den Brand weiter anzufachen. Der Landkreis Emsland rief den Katastrophenfall aus und erwog die Evakuierung benachbarter Dörfer.

Wehrtechnische Dienststelle durchsucht

Der Fall beschäftigt mittlerweile auch die Justiz. Vier Polizisten und zwei Staatsanwälte durchsuchten die Wehrtechnischen Dienststelle am Freitag. Wie schon am Donnerstag bekannt geworden war, ermittelt die Staatsanwaltschaft Osnabrück wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Brandstiftung gegen Unbekannt. Die Durchsuchungen seien in Zusammenarbeit mit dem Leiter der Dienststelle durchgeführt worden.

Von der Leyens Truppe steht in der Kritik: "Ich erwarte von der Bundeswehr, dass sie erklärt, warum überhaupt bei der extremen Trockenheit mit Raketen geübt wurde und ob alle Sicherheitsvorschriften eingehalten wurden", sagte der niedersächsische CDU-Landtagsfraktionschef Dirk Toepffer.

"Das Vorgehen der Bundeswehr ist ein Skandal", teilte die Vorsitzende der Grünen-Landtagsfraktion, Anja Piel, mit. Erst nach elf Tagen seien die örtlichen Feuerwehren informiert worden, das niedersächsische Innenministerium noch später.

Die Kritik sei berechtigt, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Freitag in Berlin. Mittlerweile würden die Behörden jeden Morgen umfassend unterrichtet. Von der Leyen kündigte zudem Aufklärung darüber an, ob die Munitionstests in dem ausgetrockneten Moor "nötig und verantwortbar" waren.

Mehr Informationen
Tuerkei_Urlaub_dpa
News

Reisebüros glauben nicht an Türkei-Comeback

  • 05.06.2023
  • 12:10 Uhr

© 2024 Seven.One Entertainment Group