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Auch bei ungeregeltem Brexit

Eurotunnel soll weiter offen bleiben

  • Veröffentlicht: 12.02.2019
  • 18:53 Uhr
  • dpa
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© Gareth Fuller/PA Wire/dpa

Der Eurotunnel zwischen Frankreich und Großbritannien soll nach dem Willen der EU-Kommission auch im Falle eines chaotischen Brexits offen bleiben. Entsprechende "Notfallpläne" legte die Behörde am Dienstag dem Europaparlament und den EU-Staaten vor. Laut Bundesbank könnte der Brexit viele deutsche Firmen kalt erwischen.

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Demnach sollen Sicherheitsstandards und Lizenzen etwa von Zugführern nach dem EU-Austritt Großbritanniens noch drei Monate lang in Kraft bleiben. Voraussetzung sei, dass das Vereinigte Königreich seinerseits die bisherigen in der EU geltenden Standards beibehalte, hieß es.

Eurotunnel seit 1994 ununterbrochen aktiv

Der 1994 eröffnete und rund 50 Kilometer lange Bahntunnel unter dem Ärmelkanal verbindet England und Frankreich.

Großbritannien will am 29. März die Europäische Union verlassen. Die britische Regierung und die übrigen 27 EU-Staaten hatten ein Austrittsabkommen ausgehandelt, das im Parlament in London jedoch auf erheblichen Widerstand stößt.

Risiko für ungeregelten Austritt nimmt zu

Das Risiko für einen Brexit ohne Austrittsvertrag nimmt daher zu. Ohne Abkommen würde ab dem 30. März bisheriges EU-Recht in Großbritannien nicht mehr gelten. Der grenzüberschreitende Handel und viele Bereiche des täglichen Lebens würden erheblich gestört werden.

Der Brexit könnte laut der Bundesbank viele deutsche Firmen kalt erwischen. Zwar hätten die Finanzaufsicht und die Banken viel getan, um sich auf einen ungeordneten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union vorzubereiten, so Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling: "Sorgen macht mir allerdings, dass sich viele Unternehmenskunden der Institute bisher nur unzureichend mit den Folgen des Brexits für ihre Finanzgeschäfte beschäftigt haben."

Unternehmen sollten spätestens jetzt reagieren

So seien viele Verträge anzupassen, um im Falle eines chaotischen Brexits die Geschäfte nicht zu gefährden. Zwar hätten Finanzinstitute ihre Kunden dazu angeschrieben, die Rückmeldungen seien aber den Banken zufolge verhalten. "Wir appellieren daher an alle Unternehmen und Privatkunden, auf entsprechende Aufforderungen von Banken spätestens jetzt zu reagieren", meint Wuermeling.

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