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Corona-Pandemie

Und was wird nun mit Ostern?

  • Veröffentlicht: 17.02.2021
  • 09:54 Uhr
  • dpa
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© Angelika Warmuth/dpa

Zum 2. Mal schon lässt das Coronavirus Ostern anders ablaufen als gewohnt. Kann es dennoch ein Fest der Hoffnung werden?

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In gut 40 Tagen ist Ostern. Das Fest ist nicht ganz so überladen mit Erwartungen wie Weihnachten. Die klagevolle Frage "Und was wird jetzt aus dem Osterfest?" kommt in Corona-Zeiten weniger oft über die Lippen als die gleiche Frage mit dem Weihnachtsfest. Doch eine Debatte über das Ritual des Osterurlaubs läuft derzeit in Politik und Wirtschaft - mit offenem Ausgang.

Gibt es noch Hoffnung?

Der Berliner Charité-Wissenschaftler Christian Drosten sagte kürzlich angesichts des derzeitigen Tempos: "Für die Zeit bis Ostern können wir noch nicht viel an Bevölkerungsschutz durch die Impfung erwarten." Ist aber vielleicht dennoch Zeit für Hoffnung?

An Ostern feiern Christen die biblisch überlieferte Auferstehung Christi von den Toten. Darin sehen sie einen Beleg für das ewige Leben. Ihrem Glauben nach überwand der an Karfreitag gekreuzigte Jesus am Ostersonntag den Tod und erfüllte damit seinen göttlichen Erlösungsauftrag auf Erden. Das Konzil von Nicäa legte 325 nach Christus den Ostertermin fest. Das Fest fällt immer auf den Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang. In diesem Jahr ist der Ostersonntag am 4. April - und damit acht Tage früher als 2020.

Vor einem Jahr sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu den Feiertagen und der Corona-Krise: "Ausgerechnet an Ostern, dem Fest der Auferstehung, wenn Christen weltweit den Sieg des Lebens über den Tod feiern, müssen wir uns einschränken, damit Krankheit und Tod nicht über das Leben siegen." Gaststätten durften damals erst wieder im Mai, zu einem anderen Fest, nämlich Pfingsten, öffnen - zunächst im Freien. Wird es 2021 etwa genauso oder anders kommen?

Noch im Herbst wurde bei Impfstoffprognosen oft Ostern als möglicher Zeitpunkt genannt. Bekanntlich kam es anders, und die Mittel waren schon an Weihnachten verfügbar, wenn auch nicht in ausreichender Menge für ein schnelles Durchimpfen.

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Meckern hat Hochkonjunktur

Die Debatte über Versäumnisse wird an vielen Stellen geführt, Meckern hat Hochkonjunktur. Doch gilt Jammern als ungesund. Und nach wie vor sollen laut Bundeskanzlerin Angela Merkel bis Ende des Sommers, also etwa Ende September, alle in Deutschland "ein Impfangebot" bekommen. Schon bald sollen in kommunalen Testzentren, Apotheken oder Praxen kostenlose Schnelltests helfen, Infektionen früh zu erkennen - ebenso Selbsttests für Laien.

Auch Gabriel Yoran, Unternehmer und Autor ("Klassik verstehen"), setzt der allerorten um sich greifenden Corona-Fatigue - also der Müdigkeit, der Ungeduld und dem Überdruss - Hoffnung entgegen. Der 42-Jährige ist Helfer in einem Berliner Impfzentrum und empfiehlt dringend, keine Online-Impfterminrechner zu benutzen und dann auszuflippen. "Macht nicht den gleichen Fehler wie zu Anfang der Pandemie und glaubt linearen Entwicklungen."

Die entmutigenden Rechner, so Yoran, gingen davon aus, dass es bei der aktuellen Impfrate bleibe. Doch realistischer sei es, dass weitere Impfstoffe zugelassen und die Produktion der bestehenden hochgefahren werde - und dass im Laufe des Jahres auch Hausärztinnen und -ärzte nicht tiefgekühlte Impfstoffe verabreichen können.

Aber an Ostern - also schon in sechs Wochen - gibt es wohl noch keine Erlösung. Das allgemeine Halleluja lässt auf sich warten. In diesem Fall hilft vielleicht der Humor des bayerischen Komikers Karl Valentin (1882-1948): "Wissen Sie schon, dass Pfingsten vor Ostern kommt, wenn man den Kalender von hinten liest?"

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