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Unwetter Chaos

Tote bei Zeltunglück in Österreich - Chiemsee-Festival abgebrochen

  • Veröffentlicht: 19.08.2017
  • 14:34 Uhr
  • dpa
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© dpa

Heftige Unwetter richten vor allem in Süddeutschland schwere Schäden an, ein Festivalgelände wird verwüstet. Ein Feuerwehrfest in Oberösterreich endet in einem Alptraum: Zwei Menschen sterben im Sturm-Chaos, mehr als 100 werden verletzt.

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Heftige Unwetter haben vor allem im Süden Deutschlands und im Alpenraum schwere Schäden angerichtet. Bei einem Sturmunglück in Oberösterreich stürzte ein Festzelt mit 650 feiernden Gästen ein - zwei Besucher wurden getötet. Mindestens 20 Menschen wurden schwer und mehr als 100 leicht verletzt, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Wegen eines heftigen Unwetters musste der letzte Tag des Chiemsee-Summer-Festivals in Bayern komplett abgesagt werden. Die Verwüstung auf dem Gelände bei Traunstein und die Schäden an den Bühnen seien zu groß, sagten die Veranstalter. Rund 50 Menschen mussten am Freitagabend medizinisch versorgt werden.

Das Unwetter mit starken Sturmböen hinterließ eine Spur der Verwüstung: Sogar das für Starkwinde ausgelegte Hauptzelt auf dem Chiemsee Summer sei beschädigt worden. An einem Riesenrad wurden Gondeln nach Polizeiangaben vorsorglich abmontiert.

Auch die Besucher des Festivals blieben nicht verschont: 50 Menschen mussten medizinisch behandelt werden. Darunter auch viele, die durch die Ereignisse verängstigt waren und psychologische Betreuung in Anspruch nahmen, wie die Organisatoren sagten. 20 Menschen seien ins Krankenhaus gebracht worden, teilte ein Pressesprecher mit: «Es gibt keine lebensbedrohlichen Verletzungen, was uns sehr erleichtert.»

Festival in Sachsen unterbrochen

Die Festival-Veranstalter hatten Verletzte über Soziale Netzwerke zu Sanitätern dirigiert. Weil die Campingplätze total verwüstet wurden, öffneten Notunterkünfte für die Besucher.

«Die Gewitterneigung war bekannt, nun ist das südöstliche Oberbayern jedoch von einem weit heftigeren als von den Wetterdiensten zunächst prognostizierten Sturm überzogen worden», hatte die Polizei in der Nacht mitgeteilt. Laut Deutschem Wetterdienst waren vor allem in Südbayern binnen kurzer Zeit Regenmassen niedergeprasselt. Hinzu kamen den Angaben zufolge schwere Sturmböen. Einige seien mit weit mehr als 100 Kilometern pro Stunde orkanartig gewesen.

Auch in Sachsen musste ein Festival wegen des Unwetters unterbrochen werden: Das Highfield-Festival bei Großpösna sollte allerdings am Samstag weitergehen. Wegen des Abbruchs fielen mehrere Auftritte aus - etwa von Clueso, Bosse, Alligatoah, die 257ers und Billy Talent.

Überflutete Keller, umgestürzte Bäume: Bei heftigen Unwettern wurden auch im Südwesten Deutschlands mehrere Menschen verletzt, einige von ihnen schwer. Die Polizei und Feuerwehren im Land mussten am Freitagabend und in der Nacht zum Samstag zu Hunderten Einsätzen ausrücken. Die Schäden lassen sich noch nicht abschätzen. Allein in Heilbronn seien innerhalb von drei Stunden etwa 250 Notrufe eingegangen. Hauptsächlich seien durch Bäume blockierte Straßen, herabgestürzte Dachziegel und vollgelaufene Keller gemeldet worden.

Ein Ort der Verwüstung

Über Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zogen ebenfalls Unwetter hinweg, besonders traf es am Freitag den Kreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt. Insgesamt mussten etwa 220 Feuerwehrleute zu etwa 30 Einsätzen ausrücken, wie eine Feuerwehr-Sprecherin sagte. Der Wind habe Dächer abgedeckt und Bäume entwurzelt. Regen und Schlamm überfluteten einige Straßen.

Das Unglück in Österreich passierte beim Auftakt eines Sommerfestes der Freiwilligen Feuerwehr in St. Johann am Walde rund 70 Kilometer südlich von Passau. Die Unglücksstelle war am Morgen ein Ort der Verwüstung. Biertische und Bänke lagen umgestürzt am Boden. Darauf waren die Pfosten der Zeltkonstruktion gekracht. Zerrissene Planen lagen dazwischen. Holzteile- und Metallstangen ragten in die Luft.

Die Menschen seien in Panik davon gerannt und hätten versucht, sich zwischen parkenden Autos in Sicherheit zu bringen, berichtete die lokale «Bezirksrundschau». Blutüberströmte Menschen seien umhergeirrt. Das Festgelände liegt in einem Waldgebiet, es sei selbst für die Feuerwehr schwer zugänglich. Bei den Toten handelt es sich um einen 28-jährigen Einheimischen und eine 19-jährige Rumänin, die in der Nähe des Unglücksortes lebte.

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