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Gomez in Baku als Brecher gefragt

Löws klare "Vorgabe" heißt Sieg

  • Veröffentlicht: 25.03.2017
  • 18:07 Uhr
  • dpa
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Die wiederbelebte Ernsthaftigkeit der deutschen Nationalspieler in Quali-Partien soll auch in Aserbaidschan zu spüren sein. Der "Hunger" auf den nächsten Sieg ist groß. Hinter Özil steht ein Fragezeichen.

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Joachim Löw erwies sich in Baku als freundlicher Gast. Der Bundestrainer lobte die Entwicklung der einheimischen Fußballer in den vergangenen Jahren und erfreute die aserbaidschanischen Reporter dann auch noch mit der Einschätzung, dass die kleine Fußball-Nation sogar Aussichten auf eine erstmalige WM-Teilnahme 2018 in Russland habe. "Aserbaidschan kann sich sicherlich Chancen auf Platz zwei ausrechnen", antwortete Löw am Samstag im voll besetzten Presseraum des Tofiq Bahramov Stadions auf eine entsprechende Frage.

Gastgeschenke des Weltmeisters und souveränen Tabellenführers der WM-Qualifikationsgruppe C sind im direkten Duell am Sonntag (18 Uhr) freilich nicht vorgesehen. "Die Vorgabe ist klar definiert. Sie lautet, drei Punkte zu holen", sagte Löw zur Zielsetzung des DFB-Teams im ersten Pflichtspiel 2017. "Wir wollen zumindest bis zum Sommer die Quali ohne Punktverlust fortsetzen", verkündete Löw. Vier Siege und 16:0 Tore wurden bislang verbucht.

Löw wird die bestmögliche Elf aufbieten, die in Abwesenheit des verletzten Kapitäns Manuel Neuer von Sami Khedira angeführt wird, wie Löw verriet. "Leadertyp, Vorbild an Einstellung, guter Kommunikator, Siegermentalität und Professionalität, das ist Sami Khedira", sagte der Bundestrainer über den Mittelfeldspieler von Juventus Turin.

Der in Kürze 30 Jahre alte Khedira stellt sich in seinem 70. Länderspiel auf "ein kompliziertes Spiel" gegen einen hochmotivierten Gegner ein. "Wir müssen von Anfang an zu hundert Prozent da sein, konzentriert und seriös spielen", sagte Khedira.

Özil mit Rückenproblemen

Im Gegensatz zum 1:0 im Test gegen England sollen neben Khedira in der Abwehr Benedikt Höwedes sowie in der Offensive Mario Gomez, Thomas Müller, Julian Draxler und Mesut Özil neu in die Anfangsformation rücken. Hinter dem Einsatz von Spielmacher Özil stehe wegen Rückenproblemen aber noch ein Fragezeichen, sagte Löw. Ein Test im Abschlusstraining sollte letzte Aufschlüsse für Sonntag geben.

Nach der späten Ankunft am Freitagabend stand für die deutschen Spieler zunächst eine möglichst flotte Anpassung an die Gegebenheiten vor Ort an. Wegen des Zeitunterschiedes von drei Stunden, der sich am Sonntag mit der Umstellung auf die Sommerzeit in Deutschland um eine Stunde reduziert, waren die Zimmer in der DFB-Unterkunft extra für ein längeres Ausschlafen abgedunkelt worden.

Außen hatte das im Stadtzentrum gelegene Teamhotel beim Eintreffen des Weltmeisters nach dem knapp fünfstündigen Flug aus Deutschland in den Landesfarben blau-rot-grün erstrahlt. Am Samstagvormittag nutzten eine kleine Gruppe um die Weltmeister Mats Hummels und Höwedes die Gelegenheit, die historische Altstadt zu erkunden.

Auch Teammanager Oliver Bierhoff schaute sich um und konnte sehen, dass sich seit den jeweils von Deutschland gewonnenen Partien 2009 und 2011 viel getan hat in der Hauptstadt von Aserbaidschan. Einen sportlichen Spaziergang erwartet aber auch Bierhoff nicht: "Wir müssen uns schon anstrengen und konzentriert zur Sache gehen."

Lob für den Gegner

Aserbaidschan steht mit sieben Zählern in der Quali erstaunlich gut da. Löw erinnerte daran, dass der Weltranglisten-89. in drei seiner vier Ausscheidungspartien ohne Gegentor blieb. Norwegen konnte im einzigen Heimspiel mit 1:0 besiegt werden. "Die Nationalmannschaft von Aserbaidschan hat sich fußballerisch und taktisch entwickelt. Sie verstehen es gut, zu verteidigen", lobte Löw.

Der Bundestrainer setzt in der Offensive besonders auf die Wucht von Mittelstürmer Gomez, der nach dem Trainerwechsel beim VfL Wolfsburg wieder am Fließband trifft. "Ihn brauchen wir schon als Binder für die Abwehrspieler", sagte Löw. Khedira spürt, dass anders als in der holprigen EM-Qualifikation für 2016 wieder "ein ganz anderer Hunger" auf Siege in der deutschen Mannschaft steckt. "Wir nehmen nicht nur die Weltmeisterschaft ernst, sondern auch die Qualifikation. Und das wollen wir bis zum Ende durchziehen", erklärte Löws Führungskraft.

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