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Anti-Terror-Kampf

Merkel sagt Frankreich weitere Hilfe zu

  • Veröffentlicht: 26.11.2015
  • 09:04 Uhr
  • dpa
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Frankreichs Präsident Hollande kann auf deutsche Hilfe im Anti-Terror-Kampf setzen. Kanzlerin Merkel zeigt sich bei ihrem Besuch in Paris zu weiterer Unterstützung bereit. Hollande berät heute mit dem russischen Präsidenten Putin in Moskau.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel hat dem französischen Präsidenten François Hollande noch weitergehende Hilfe im Anti-Terror-Kampf in Aussicht gestellt. "Wenn der französische Präsident mich bittet, darüber nachzudenken, was wir mehr tun können, dann ist das Aufgabe für uns, darüber nachzudenken", sagte Merkel am Mittwochabend bei einem Treffen mit Hollande in Paris. "Wir werden hier sehr schnell reagieren." Ohne auf Details einzugehen, sagte Merkel: "Der Islamische Staat muss mit militärischen Mitteln bekämpft werden."

Zuvor hatte die Kanzlerin zusammen mit Hollande der Opfer der Terroranschläge vom 13. November gedacht und am Platz der Republik in der französischen Hauptstadt eine Blume niederlegt. Der Platz liegt unweit der Konzerthalle "Bataclan" und mehreren weiteren Tatorten der Mordserie mit 130 Toten.

"Sind den Franzosen eine Menge schuldig"

Um die französischen Streitkräfte im Anti-Terror-Kampf zu entlasten, sollen nach einer Ankündigung von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) künftig bis zu 650 Bundeswehrsoldaten im westafrikanischen Mali stationiert werden. Zudem soll die Zahl der deutschen Soldaten, die im Nordirak kurdische Peschmerga-Kämpfer ausbilden, von 100 auf 150 erhöht werden.

Auch Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) hat sich für eine militärische Unterstützung Frankreichs ausgesprochen. Allerdings rechnet er nicht mit einem bedeutenden deutschen Kampfeinsatz. "Wir sind den Franzosen wirklich eine Menge schuldig. Und ich glaube, dass das, was sie von uns verlangen werden, Deutschland nicht dazu zwingt, in großem Umfang militärisch zu intervenieren", sagte Gabriel.

Deutschland könne die Franzosen aber "zum Beispiel in Mali entlasten, ihnen bei der Aufklärung helfen", fügte Gabriel hinzu.

Hollande begrüßte die deutschen Pläne. Zugleich sagte er: "Falls Deutschland weiter gehen könnte, wäre das ein sehr gutes Signal."

In Berlin wird derzeit über einen möglichen Einsatz deutscher Tornado-Aufklärungsflugzeuge über Syrien und dem Irak spekuliert. Es wäre die erste Beteiligung der Bundeswehr an einem offensiven Kampfeinsatz seit Afghanistan und eine Abkehr von der bisherigen Linie der Bundesregierung.

Hollande trifft sich mit Putin

Hollande setzt am Donnerstag seine Bemühungen um eine internationale Koalition im Kampf gegen den Terrorismus mit einem Besuch beim russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau fort. Russland und Frankreich fliegen unabhängig voneinander Luftangriffe in Syrien. Bereits nach den Anschlägen in der französischen Hauptstadt hatten Moskau und Paris engere Absprachen angekündigt.

Russland steht in der Kritik, weil es mit seiner Intervention den syrischen Machthaber Baschar al-Assad unterstützt. Die USA lehnen eine militärische Zusammenarbeit mit Russland ab, solange Moskau den syrischen Präsidenten unterstützt.

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